TikTok ist in den USA wieder erreichbar. Die Betreiber der Kurzvideo-App schalteten den Dienst nach rund zwölfstündiger Unterbrechung am Wochenende wieder frei. Als Grund nannten sie am Sonntag (Ortszeit) im Netzwerk X die Zusicherung von Donald Trump, eine Lösung für den Betrieb der juristisch umstrittenen Plattform in chinesischem Besitz in den USA zu finden. Trump wird am Montag als US-Präsident vereidigt.
Spät am Samstag hatte TikTok den 170 Millionen Nutzern in den USA den Zugang gesperrt. Grund war ein Gesetz, wonach der chinesische Mutterkonzern ByteDance, wenn er weiterhin in den USA tätig sein will, das US-Geschäft von TikTok spätestens am Sonntag an eine nicht in China ansässige Firma hätte verkaufen müsse. Das erfolgte nicht, und TikTok zog den Stecker.
Das Gesetz gegen TikTok im April war mit den Stimmen demokratischer und republikanischer Kongressmitglieder beschlossen worden. Es stuft das Portal als eine Bedrohung für die nationale Sicherheit ein.
Trump hatte am Sonntagvormittag auf seiner Plattform Truthsocial erklärt, er werde am Montag mit einer Exekutivanordnung die Frist vor Inkrafttreten des Gesetzes zur Veräußerung von TikTok verlängern, um einen „Deal“ zu machen. Die USA sollten bei einem Joint Venture die Hälfte der Anteile erhalten. Mehr Details wurden nicht bekannt.
Am Sonntag sagte Trump bei einer Siegesfeier in Washington vor 20.000 Anhängern, er schätze TikTok. Mit Hilfe von TikTok habe er die Stimmen vieler junger Wähler gewonnen. Die USA hätten keine Wahl, man müsse TikTok retten. Von dem Dienst hingen auch viele Jobs in den USA ab. TikToks CEO Shou Zi Chew ist Medienberichten zufolge zu den Feierlichkeiten zu Trumps Amtsantritt eingeladen.