Kurzkritiken zu den Kinofilmen der Woche

In Zusammenarbeit mit dem Kinoportal filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission bietet die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) Kurzkritiken zu Filmen an, die ab Donnerstag, 4. Januar, in den deutschen Kinos anlaufen – sortiert nach Bewertung (siehe unten) und bei gleicher Anzahl der Sterne nach Alphabet:

Nachdem seine Mutter während des Pazifikkrieges in Tokio bei einem Luftangriff ums Leben gekommen ist, zieht ein 12-jähriger Junge mit seinem Vater und seiner Stiefmutter in die Provinz. Ein sprechender Reiher führt ihn dort in eine magische Parallelwelt, in der er unter anderem auf die jüngere Gestalt seiner Mutter und allerlei sonderbare Wesen trifft. Das einfühlsame, hintergründige und teilweise auch düstere Anime widmet sich ganz der gequälten Seelenwelt eines vom Verlust gezeichneten Jungen. Mit beeindruckenden handgezeichneten Animationen und grenzenloser Fabulierlust entwirft der Film ein faszinierend rätselhaftes Reich, in dem der Protagonist mit seiner eigenen Wirkungsmacht konfrontiert wird. – Sehenswert ab 14.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/621783/der-junge-und-der-reiher

Ein biografisches Drama über Priscilla Presley und ihre Beziehung zu Elvis Presley, angefangen beim Kennenlernen 1959 in Deutschland über den Umzug nach Graceland bis zur Hochzeit 1967, gefolgt von der Scheidung 1973. Die Liebe, die als romantischer Mädchentraum beginnt, kippt in der Isolation von Graceland zunehmend in ein beklemmendes Wechselbad der Gefühle. Ein in sanften Pastelltönen gehaltenes, auf ruhige Weise gleichwohl sehr präzises Porträt einer zerstörerischen Beziehung, aus der sich die Protagonistin in einem langsamen Emanzipationsprozess löst. In der Titelrolle bewundernswert gespielt, überzeugt der Film auch durch seine Ausstattung, die die verschiedenen Milieus kontrastreich porträtiert. – Sehenswert ab 14.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/621404/priscilla

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Nach einer legendären Niederlage bei der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2002 will Amerikanisch-Samoa nicht mehr als schlechteste Fußballmannschaft der Welt gelten und engagiert einen Profitrainer, der seine eigenen Probleme mit auf die Südseeinsel bringt. Die Komödie um unsportliche Underdogs mit Herzen aus Gold basiert auf einem gleichnamigen Dokumentarfilm und handelt von sympathischen Losern, die mehr Herz als Kondition haben. Die Hommage an Sportfilme um Außenseiter ist handwerklich solide, aber wenig einfallsreich inszeniert und richtet sich an Zuschauer, die von gutmütigen Komödien nicht genug bekommen können. – Ab 12.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/620931/next-goal-wins

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ZU DEN BEWERTUNGEN NACH ANZAHL DER STERNE:

5 Sterne: herausragend, ein Meisterwerk

4,5 Sterne: eindrucksvoll, ausgefeilt, lange nachwirkend

4 Sterne: sehr gut, ambitioniert, lohnenswert

3,5 Sterne: beachtlich, gekonnt, anregend

3 Sterne: solide und interessant

2,5 Sterne: ganz okay, guter Durchschnitt

2 Sterne: wenig aufregend, Mittelmaß

1,5 Sterne: inkonsequent, mit Schwächen

1 Stern: dürftig, enttäuschend

0,5 Sterne: schlicht, dilettantisch

0 Sterne: ärgerlich, anstößig, eine Zumutung