In Zusammenarbeit mit dem Kinoportal filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission bietet die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) Kurzkritiken zu Filmen an, die ab Donnerstag, 4. Dezember, in den deutschen Kinos anlaufen – sortiert nach Bewertung (siehe unten) und bei gleicher Anzahl der Sterne nach Alphabet:
Drama; Norwegen/Dänemark/Schweden/Deutschland/Frankreich 2025; Regie: Joachim Trier.
Eine Schauspielerin und ihre Schwester trauern um ihre geliebte Mutter, als ihr entfremdeter Vater plötzlich wieder in ihrem Leben auftaucht. In seiner Abwesenheit hat er ein Drehbuch geschrieben, und er möchte, dass seine Tochter die Hauptrolle spielt. Diese lehnt das Angebot allerdings ab, woraufhin er die Figur unverhofft mit einer jungen Hollywood-Aktrice besetzt. Während der Dreharbeiten in Norwegen versucht der Vater, die Bindung zu seinen Töchtern wieder herzustellen. – Ab 14.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/624025/sentimental-value
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Ein zwölfjähriges Mädchen wächst Anfang der 1980er Jahre in einer Bergbausiedlung im Norden von Chile inmitten einer queeren Hausgemeinschaft auf. Als eine unbekannte Krankheit zunehmend Todesopfer fordert und sich das Gerücht verbreitet, dass die “Pest” durch Blickkontakt zwischen Männern übertragen werde, muss sich die Heranwachsende ihren eigenen Reim auf die Anfeindungen ihrer Trans-Familie machen. Das allegorische Drama über die Anfänge der Aids-Epidemie in Chile erzählt gleichzeitig vom Großwerden in einer queeren Community. Der fantasiereiche Film verbindet märchenhafte Elemente und einfühlsam gezeichnete Charaktere zu einer Geschichte zwischen Realismus und Fantasie, die von Würde und Mut auch im Angesicht einer tödlichen Krankheit handelt. – Sehenswert ab 16.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/624659/der-geheimnisvolle-blick-des-flamingos
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Ein lesbisches Paar hat ein Baby zur Welt gebracht, was die leibliche Mutter automatisch zu einem Elternteil macht. Ihre Partnerin aber muss das Kind erst adoptieren und braucht dafür 15 Zeugnisse nahestehender Personen, die ihr bescheinigen, als liebender Elternteil in Frage zu kommen. Darüber gerät sie aber in Situationen, die sie tief verunsichern. Der Film spielt im Frühjahr 2014 in Paris; das sogenannte Taubira-Gesetz, das die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare und die Adoption von Kindern erlaubt, wurde seitdem reformiert. Der pointierte Liebesfilm versteift sich nicht auf die schwierige Konstellation, sondern entfaltet ein intimes, nachdenkliches Porträt zweier in Liebe einander zugetanen Frauen, die mit den Herausforderungen des Elternseins zurechtzukommen versuchen. – Ab 14.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/625318/15-liebesbeweise
Ein künstlerisch begabter Mann aus Südtirol träumt Anfang der 1960er-Jahre von einem Studium an der Kunstakademie in München. Doch als in der sogenannten “Feuernacht” die Auseinandersetzung zwischen Südtiroler Separatisten und den Vertretern des italienischen Staats in politischen Terror umschlagen, gerät er in einen Sog aus Gewalt und dunklen Verstrickungen. Ein erschütternd handfestes Familiendrama, das weder Heldenepos noch Politthriller sein will, sondern die Auswirkungen des Unabhängigkeitskampfes auf die Menschen in den Mittelpunkt rückt. Die politischen Hintergründe bleiben unscharf, sehr genau zeichnet der Film aber die durch die Gewalt ausgelöste tragische Spirale. – Ab 14.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/625040/zweitland
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Die Journalistin Lina Vdovîi verließ als junge Frau ihr Dorf in Moldawien, weil sie den gewalttätigen Übergriffen ihres Vaters entkommen wollte. 25 Jahre später erhält sie einen Hilferuf von ihm, weil er in Italien von seinem Arbeitgeber fürchterlich schikaniert wird. Parallel zur investigativen Recherche über den Missbrauch des Arbeitgebers setzt sich die Reporterin einer schmerzhaften Reise in die eigene Familiengeschichte aus. Ein schmerzhafter Dokumentarfilm über familiäre Gewalt und den Teufelskreis aus Schlagen und Geschlagenwerden, bei dem traumatische Erfahrungen über Generationen hinweg weitergegeben werden. – Ab 14.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de:
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Auch Jahre, nachdem eine Fernseh-Doku-Serie die Arbeit in einem Versicherungskonzern und insbesondere den Abteilungsleiter Bernd Stromberg begleitete, findet sie immer noch Zuspruch. Als Stromberg mit seinen früheren Kollegen zu einem Fernsehspecial eingeladen wird, erweist sich, dass er zwar einen ziemlichen beruflichen Abstieg erlebt hat, in seinen beleidigenden Sprüchen und seiner Dreistigkeit aber ganz der Alte ist. Später zweiter Kinofilm in Fortsetzung der gleichnamigen Mockumentary-Serie (2004-12), der deren Eingang in die Popkultur in der Handlung spiegelt und Stromberg als auch tragische Figur verstanden wissen will, an der gesellschaftliche Gräben sichtbar werden. Letztlich zieht sich der Film aber doch wieder auf die eitle Präsentation von Strombergs Marotten und auf Versöhnlichkeit zurück. – Ab 14.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/625376/stromberg-wieder-alles-wie-immer
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Ein Mann und eine Frau, die schon lang verheiratet sind, treffen sich nach ihrem Tod in verjüngter Form an der Pforte zum Jenseits wieder. Allerdings taucht dort auch der erste Ehemann der Frau auf, der im Koreakrieg gefallen ist. Da sie nur mit einem von ihnen in die Ewigkeit gehen kann, muss sie sich entscheiden, was sie in ein Dilemma stürzt. Mit Hilfe einer einfallsreichen Kulissenwelt und soliden Darstellerleistungen entfaltet die Fantasy-Komödie ein reizvolles Liebesdreieck, vermag die angeschnittenen Fragen um Glück, Leben und Tod aber nicht angemessen zu vertiefen. Überdies leidet die dialoglastige Romanze unter erheblichen Längen und lässt das kitschige Happy End schon früh erahnen. – Ab 14.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/625588/eternity
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Im August 1948 lebt Schwester Teresa als Nonne des katholischen Loreto-Ordens in Kalkutta. Sie hat an den Papst geschrieben, weil sie das Kloster verlassen und ihren eigenen Orden gründen will. Doch die Antwort lässt auf sich warten. In der Zwischenzeit will sie eine andere Schwester als ihre Nachfolgerin bestimmen. Doch die ist schwanger. Der auf Fakten basierende Film will eine wegweisende Woche im Leben der später als Mutter Teresa bekannten Ordensfrau erzählen und ihren Konflikt zwischen Pflicht und Wille, Glaube und Enttäuschung erläutern. Doch provozierende Anleihen beim Horrorfilm und irritierende Kontraste, besonders durch die Hardrock-Filmmusik, hintertreiben das Unterfangen. – Ab 16.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/625131/teresa-ein-leben-zwischen-licht-und-schatten
Ein Zugbegleiter wünscht sich nichts sehnlicher als eine entspannte Schicht, doch mit einer bunt zusammengewürfelten Gruppe von Passagieren gerät alles außer Kontrolle. Missverständnisse, hitzige Wortgefechte und ein unerwarteter Halt mitten im Nirgendwo stürzen die Reise in pures Chaos. Doch inmitten des Durcheinanders geschieht das Unerwartete. Fremde rücken näher zusammen, entdecken überraschende Gemeinsamkeiten und fassen den Entschluss, einander zu helfen.
Ein Jahr nach den unheimlichen Geschehnissen in “Freddy Fazbear’s Pizza” haben Mike und die Polizistin Vanessa der elfjährigen Abby die Wahrheit über die animatronischen Figuren verschwiegen. Doch das Mädchen lässt sich davon nicht aufhalten: Heimlich macht sie sich auf den Weg zurück zu Freddy und den anderen Gestalten. Ihr Alleingang entfacht eine Kette düsterer Ereignisse, bei der bislang verborgene Geheimnisse aus der Vergangenheit der Pizzeria ans Licht kommen.
Um einen Aufstand der Dämonen abzuwehren, der die Fortexistenz der Welt bedrohen könnte, verbünden sich ein buddhistischer Mönch und ein exkommunizierter Priester, die alles daransetzen, einen Jungen mit magischen Fähigkeiten zu beschützen. Das Kind soll geopfert werden, um einer dämonischen Sekte den Weg zur Macht zu ebnen. Der visuell eindringliche Animationsfilm lebt von actionreichen Sequenzen, schnellen Schnitte und vielen Handlungssträngen, die mitunter verwirrend ineinander geschnitten sind. Der Fantasy-Film fußt auf der gleichnamigen Graphic-Novel-Reihe von Lee Woo-Hyuk. – Ab 16.
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ZU DEN BEWERTUNGEN NACH ANZAHL DER STERNE:
5 Sterne: herausragend, ein Meisterwerk
4,5 Sterne: eindrucksvoll, ausgefeilt, lange nachwirkend
4 Sterne: sehr gut, ambitioniert, lohnenswert
3,5 Sterne: beachtlich, gekonnt, anregend
3 Sterne: solide und interessant
2,5 Sterne: ganz okay, guter Durchschnitt
2 Sterne: wenig aufregend, Mittelmaß
1,5 Sterne: inkonsequent, mit Schwächen
1 Stern: dürftig, enttäuschend
0,5 Sterne: schlicht, dilettantisch
0 Sterne: ärgerlich, anstößig, eine Zumutung