In Zusammenarbeit mit dem Kinoportal filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission bietet die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) Kurzkritiken zu Filmen an, die ab Donnerstag, 24. Juli, in den deutschen Kinos anlaufen – sortiert nach Bewertung (siehe unten) und bei gleicher Anzahl der Sterne nach Alphabet:
In den 1970er-Jahren verliert ein australisches Geschwisterpaar beide Elternteile. Das Jugendamt schickt die Kinder zu verschiedenen Familien; Kontakt halten sie ausschließlich über Briefe. Der Junge und das Mädchen driften immer mehr auseinander, werden Teil unterschiedlicher Welten, erfahren Freundschaft und erste Liebe. Ein detailverliebter Stop-Motion-Film über Träume und Ängste, soziale Isolation, Abwehrmechanismen und kreative Freiheiten, der sich zum fein austarierten Trauerspiel entwickelt, das seine Knetfiguren trotz schwarzhumoriger Drastik nie entmenschlicht. – Sehenswert ab 14.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/624759/memoiren-einer-schnecke
Drama; Italien/Frankreich/Belgien 2024; 119 Minuten; Regie: Maura Delpero.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs lebt ein Dorfschullehrer mit seiner kinderreichen Familie in einem Bergdorf im italienischen Trentino. Er ist dem bäuerischen Umfeld tief verbunden, hegt aber zugleich intellektuelle Ambitionen. Der Krieg macht sich in dem abgelegenen Ort vor allem durch die Abwesenheit der Männer bemerkbar, die eingezogen wurden. Ein Reibungspunkt in der Familie besteht darin, dass der Vater von seinem ältesten Sohn enttäuscht ist, der wenig Interesse an Bildung zeigt. Die jüngste Tochter wird hingegen vom Vater gefördert und soll bald auf eine höhere Schule gehen. Als ein desertierter Neffe mit einem sizilianischen Kameraden zurückkehrt, gerät das Gefüge in Unruhe. Die älteste Tochter verliebt sich in den Fremden, und die anderen Kinder suchen ebenfalls eigene Wege ins Leben. In klaren, ruhig beobachtenden Bildern entfaltet das feinfühlige Familienporträt einen Mikrokosmos, der primär als weiblicher Erfahrungsraum beleuchtet wird. Ein beeindruckendes Werk über Sehnsüchte und Geheimnisse in einer Welt voller vorgeschriebener Strukturen. – Sehenswert ab 14.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/623334/vermiglio
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Verfilmung der gleichnamigen Kurzgeschichte von Stephen King, die als ein Triptychon über die Schönheit und Tragik des menschlichen Daseins entfaltet wird. Der Film erzählt in drei Kapiteln und umgekehrter Reihenfolge vom Sterben und Leben des titelgebenden Buchhalters in einem US-Provinzstädtchen, das von einer endzeitlichen Katastrophe bedroht wird. Nahe an der literarischen Vorlage wird Schritt für Schritt in der Biografie des Protagonisten zurückgeblättert, der leidenschaftlich gerne tanzt und ein erfülltes Leben führt, obwohl Schmerz, Trauern und Unsicherheit darin durchaus eine Rolle spielen. Mitunter etwas gefühlig und eher wie ein Musikstück erzählt, überzeugt die Adaption vor allem durch die Darsteller und die Qualität der Vorlage. – Ab 14.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/624774/the-life-of-chuck
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Biografischer Film über die ehemalige “Femen”-Aktivistin Oxana Schatschko (1987-2018), der die Lebensgeschichte der Künstlerin und selbsternannten “Sextremistin” als individuelle, von allen Widersprüchen befreite Passionsgeschichte nacherzählt. An ihrem Todestag, dem 23. Juli 2018, als sie zu einer Ausstellung in einer Pariser Galerie geladen hatte, streift sie aufgewühlt durch Paris und kämpft mit ihren Erinnerungen an ihre Zeit als feministische Aktivistin. Der Film interessiert sich aber weder für gesellschaftliche Zusammenhänge noch für die Entwicklungen der Post-Perestroika-Jahre. Stattdessen verklärt er Schatschko zu einer mythischen Figur, die für ein außergewöhnliches Schicksal bestimmt ist. – Ab 16.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/624753/oxana-mein-leben-fur-freiheit
Dokumentation über den Mann hinter “SMACH.”, einer speziellen Kunstausstellung, die in die spektakuläre Berglandschaft der Dolomieten eingebettet ist.
Vier Superhelden mit besonderen Fähigkeiten, genannt die “Fantastic Four”, müssen die Erde vor dem Silver Surfer und dem übermächtigen Weltraumgott Galactus retten. Dieser droht, den gesamten Planeten zu verschlingen. Basiert auf den Superhelden-Comics von Stan Lee und Jack Kirby und ist bereits die vierte Verfilmung.
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ZU DEN BEWERTUNGEN NACH ANZAHL DER STERNE:
5 Sterne: herausragend, ein Meisterwerk
4,5 Sterne: eindrucksvoll, ausgefeilt, lange nachwirkend
4 Sterne: sehr gut, ambitioniert, lohnenswert
3,5 Sterne: beachtlich, gekonnt, anregend
3 Sterne: solide und interessant
2,5 Sterne: ganz okay, guter Durchschnitt
2 Sterne: wenig aufregend, Mittelmaß
1,5 Sterne: inkonsequent, mit Schwächen
1 Stern: dürftig, enttäuschend
0,5 Sterne: schlicht, dilettantisch
0 Sterne: ärgerlich, anstößig, eine Zumutung