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Kurzkritiken zu den Kinofilmen der Woche

In Zusammenarbeit mit dem Kinoportal filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission bietet die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) Kurzkritiken zu Filmen an, die ab Mittwoch, 21. Mai, und Donnerstag, 22. Mai, in den deutschen Kinos anlaufen – sortiert nach Bewertung (siehe unten) und bei gleicher Anzahl der Sterne nach Alphabet:

Achter und finaler Teil der “Mission: Impossible”-Filmreihe, in dem Ethan Hunt und sein Team sich einer die Welt bedrohenden KI gegenübersehen. Um das “Entity” genannte Programm zu besiegen, müssen Hunt und sein Team dessen Quelle in einem im Pazifik verschollenen russischen U-Boot finden, bevor die Regierungen der Welt und ein menschlicher Erzfeind es tun und “Entity” für ihre Zwecke einsetzen. Der Schlusspunkt der Spektakelkino-Reihe muss sich das Pathos der letzten Mission in mitunter recht strapaziösen Dialog-Passagen selbst herbeireden, ist aber in seinen besten Momenten noch immer ein Meisterstück des opulenten Action-Kinos. – Ab 14.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/623834/mission-impossible-the-final-reckoning

Ein verheirateter Schornsteinfeger hat aus einem Impuls heraus Sex mit einem anderen Mann, versteht sich aber trotzdem weiterhin als heterosexuell; seine Frau kommt jedoch weitaus schlechter mit dem Seitensprung zurecht. Zur selben Zeit sieht auch der Vorgesetzte des Mannes seine scheinbar gefestigten Vorstellungen von Identität, Sexualität und Beziehung in Frage gestellt. Mit der therapeutischen Kraft der Sprache erzählt das Drama leichtfüßig und empathisch davon, im Leben die richtige Balance zwischen Selbstentfaltung und Rücksicht zu finden. Dabei glaubt der Film fest an die vielleicht nicht nur utopische Vorstellung, man müsse nur möglichst ruhig, offen und verständnisvoll miteinander reden, um ein ebenso freies wie umsichtiges Leben möglich zu machen. – Sehenswert ab 16.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/622474/oslo-stories-sehnsucht

Eine fußballbegeisterte 17-jährige Schülerin aus dem südamerikanischen Surinam zieht mit ihren Eltern widerwillig in die Niederlande. Sie schließt Freundschaft mit einer Mitschülerin und wird aufgrund ihres großen Talents in das Frauenfußball-Team ihrer Schule aufgenommen. Doch Rivalität und Missgunst gefährden den sportlichen Erfolg. Eine unterhaltsame und anrührende Mischung aus Coming-of-Age-Geschichte und Sportfilm, die zwar den Konventionen der Genres folgt, mit den Motiven über Neuanfang in der Fremde, Freundschaft und Rivalität aber auch andere wichtige Themen streift. In der Hauptrolle sensibel und warmherzig verkörpert. – Ab 10.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/624450/lioness

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Das Naturhistorische Museum in Wien zählt mit rund 30 Sammlungsgebieten zu den bedeutendsten Naturmuseen der Welt. Die Vermittlung des Fundus nimmt dabei nur einen kleinen Teil der Museumstätigkeit ein. Tragende Säulen sind neben der Bewahrung und Erweiterung vor allem die Grundlagenforschung und die Bereitstellung der Sammlung für wissenschaftlichen Untersuchungen. Der Dokumentarfilm interessiert sich vor allem für die nicht öffentlich zugänglichen Bereiche des Museums, wo Archiv, Forschung und Handwerk aufeinandertreffen. Der nicht unproblematische Beitrag der Wissenschafts- und Sammlungsgeschichte zu Kolonialexpansion und Rassenkunde wird am Rande ebenfalls zur Sprache gebracht. – Ab 16.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/621203/archiv-der-zukunft

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Ein deutscher Journalist will über aufständische Rebellen in Südthailand berichten, dringt aber trotz guter Beziehungen zur Bevölkerung nicht zu ihnen durch. Als ihm Geldsorgen und private Probleme zusetzen, beginnt er Teile seiner Reportagen zu erfinden. Mit einfachen Mitteln führt der schwarz-weiße Film vor, wie die Suche nach Wahrheit scheitern kann. Die oft mit der Handkamera aufgenommenen Bilder thematisieren die persönliche Einfärbung der Wahrnehmung und gleiten mitunter ins Träumerische. Die vermeintlich simple Frage nach den Fakten wird ästhetisch so in eine weit kompliziertere Wirklichkeit überführt. – Ab 14.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/622225/good-news

Im 18. Jahrhundert ernährt sich ein englisches Dorf unter der milden Herrschaft eines lokalen Lords von Viehzucht und Feldarbeit. Auf Fremdes reagieren die ansonsten friedlichen Bewohner abwehrend bis feindlich. Doch als ein anderer Lord Anspruch auf das Land erhebt und mehr Profit aus dem Boden schlagen will, steht die Lebensart der Dörfler bald in Frage. Ein Mann gerät als Kindheitsfreund des Lords und als Zugezogener zwischen alle Stühle. Ein mit leiser Ironie inszeniertes Historiendrama über die Veränderung von Besitzverhältnissen, in denen das Land nicht mehr als Heimat und Lebensgrundlage, sondern als Kapital betrachtet wird. Ohne die archaische Dorfgemeinschaft idyllisch zu verklären, entfaltet sich der Film als wunderlich-elegischer Neo-Western über die Zerstörung gewachsener Strukturen in Folge der Privatisierung zuvor gemeinschaftlichen genutzten Grund und Bodens. – Ab 16.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/623347/harvest

Dokumentarfilm über die Kontroverse um die Kernenergie. Während im deutschen Gundremmingen nach dem Atomausstieg ein Kraftwerk rückgebaut wird, soll im polnischen Choczewo eine neue Anlage entstehen. Beides stößt auf geteilte Meinungen bei den Menschen in den jeweiligen Orten, denn wo die einen auf die Gefahren der Atomnutzung verweisen, preisen die anderen diese als umweltfreundlich und wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel. Der etwas knapp gehaltene Film stellt die eher emotional als wissenschaftlich fundiert vorgetragenen Ansichten einander gegenüber und zeigt an prägnanten Beispielen, dass die Debatte über Atomkraft schon immer mit großer Polemik geführt wurde. – Ab 14.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/624711/spaltung

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In den 1930er-Jahren entdeckt Charles Aznavourian, Sohn nach Frankreich emigrierter Armenier, seine Gesangsbegabung. Mit seinem musikalischen Partner Pierre Roche wird er von der Chanson-Ikone Edith Piaf gefördert, doch bis zum Triumph als Solo-Künstler mit eigenen Liedern hat er mit vielen Rückschlägen zu kämpfen. Die gediegene Filmbiografie von Charles Aznavour (1924-2018) behandelt vor allem dessen frühe Jahre von der Kindheit in Armut bis zum internationalen Durchbruch und zeichnet mit ausgezeichneten Darstellern seine musikalische Genese nach. Daneben werden die Zeitgeschichte und Aznavours politisch-gesellschaftliches Engagement arg in den Hintergrund gedrängt, während der Film insbesondere im letzten Drittel, das sechzig Lebensjahre im Schnelldurchlauf abhandelt, erzählerisch zu viele Details unterzubringen versucht. – Ab 14.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/624538/monsieur-aznavour

Realverfilmung des Disney-Zeichentrickklassikers “Lilo und Stitch”. Ein flüchtiges außerirdisches Wesen hilft dabei einem Mädchen aus Hawaii, ihre Familie wieder zusammenzubringen. Filmdaten

Die umstrittene Verurteilung sechs Geflüchteter für die Brände im Camp Moria setzt eine bewegende Suche nach Menschlichkeit in Gang, die die Schattenseiten eines bedrückenden und oft unmenschlichen Systems aufdeckt.

Auf den Spuren von “Berlin – Die Sinfonie der Großstadt” (1927) versucht der Independent-Filmemacher Malte Wirtz rund 100 Jahre später, einmal mehr den Rhythmus der Stadt einzufangen und in Bildern umzusetzen.

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ZU DEN BEWERTUNGEN NACH ANZAHL DER STERNE:

5 Sterne: herausragend, ein Meisterwerk

4,5 Sterne: eindrucksvoll, ausgefeilt, lange nachwirkend

4 Sterne: sehr gut, ambitioniert, lohnenswert

3,5 Sterne: beachtlich, gekonnt, anregend

3 Sterne: solide und interessant

2,5 Sterne: ganz okay, guter Durchschnitt

2 Sterne: wenig aufregend, Mittelmaß

1,5 Sterne: inkonsequent, mit Schwächen

1 Stern: dürftig, enttäuschend

0,5 Sterne: schlicht, dilettantisch

0 Sterne: ärgerlich, anstößig, eine Zumutung