In Zusammenarbeit mit dem Kinoportal filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission bietet die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) Kurzkritiken zu Filmen an, die ab Donnerstag, 20. Februar, in den deutschen Kinos anlaufen – sortiert nach Bewertung (siehe unten) und bei gleicher Anzahl der Sterne nach Alphabet:
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Ein mit vielen Talenten gesegneter Mann (Albrecht Schuch) verdingt sich in zahllosen Rollen als kultivierter Lebenspartner, perfekter Sohn oder Sparringspartner für einen Ehekrach, so wie es seine Auftraggeber wünschen. Nur er selbst zu sein gelingt ihm nicht. Als seine Freundin wegen seiner Gefühllosigkeit Schluss mit ihm macht, gerät seine professionelle Wandelbarkeit aus dem Gleichgewicht. Eine grandiose Parabel auf eine Überflussgesellschaft, der es an Frustrationstoleranz, Abenteuerlust und Neugier mangelt. Die Hauptfigur wird dabei in ihren menschlichen Defiziten auf dem Weg zum unausweichlichen Zusammenbruch ihrer Fassade vielschichtig interpretiert. – Sehenswert ab 14.”
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/624002/pfau-bin-ich-echt
Ein 12-jähriges Mädchen aus einem ärmlichen britischen Arbeiterviertel fühlt sich von den Erwartungen seines Vaters eingeengt und eifert seinem kleinkriminellen Bruder nach. Die Bekanntschaft mit einem freigeistigen Vagabunden zeigt ihr neue Perspektiven auf. Das Jugenddrama bewegt sich zwischen Sozialrealismus und sinnlicher Poesie, wobei der Film durch die titelgebende Figur, die als bedeutungsschwere Allegorie dient, mitunter symbolisch überfrachtet wirkt. Er besticht aber durch seine authentisch raue, von einem gewissen Klassenstolz geprägte Figuren- und Milieuzeichnung. – Sehenswert ab 16.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/622265/bird-2024
Eine Gefängniswärterin arbeitet in einer Abteilung, in der die Verurteilten kooperativ bei der Resozialisierung unterstützt werden. Als jedoch der Mann in das Gefängnis verlegt wird, der ihren eigenen Sohn umgebracht hat, lässt sie sich in den Hochsicherheitstrakt versetzen. Ohne ihr Geheimnis zu verraten, beginnt sie den Häftling zu schikanieren. Doch nach einem Gewaltausbruch kehrt sich das Spannungsverhältnis um. Der hochkonzentrierte Gefängnisthriller scheint zunächst auf ein genreübliches Kräftemessen hinauszulaufen, bricht dies aber zusehends auf und entwickelt sich zum spannungsgeladenen Drama zwischen zwei unberechenbaren Charakteren. Dabei versagt sich der Film eindeutige Urteile und löst schrittweise allzu klare moralische Gewissheiten auf. – Sehenswert ab 16.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/622404/die-warterin
Zwei Brüder finden in der Kammer ihres abwesenden Vaters einen alten Spielzeugaffen. Jedes Mal, wenn er aufgezogen wird, kommt es zu bizarren Todesfällen im Umfeld der Familie. 30 Jahre später findet der dämonische Affe und mit ihm das Familientrauma seinen Weg zurück in das Leben der einander entfremdeten Zwillinge und bringt auch den Sohn des einen in Gefahr. Adaption einer Kurzgeschichte von Stephen King, in der die Prämisse und das mit ihr verbundene Familientrauma als kreativ-wahnwitziges Genrestück ausgespielt werden. Die filmästhetischen Spielereien wechseln dabei mühelos zwischen Horror und Komödie. – Ab 18.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/624003/the-monkey
Eine hochbegabte Schülerin hilft ihren wohlhabenden Kommilitonen mit ausgefuchsten Schummeleien dabei, die Examen an einer Privatschule zu bestehen. Im Gegenzug erzählt sie dafür Geld, das sie und ihr Vater bitter nötig haben, um die Schulgebühren bestreiten zu können. Als sie auch bei dem als betrugssicher geltenden Studienbefähigungstest für die anderen zu schummeln versucht, droht der Plan zu scheitern und Lynns akademische Karriere zu ruinieren. Das wie ein Krimi erzählte Coming-of-Age-Drama entfaltet rund um die schulischen Betrügereien eine enorme Spannung. Allerdings nutzen sich die inszenatorischen Elemente allzu schnell ab und lassen überdies der spannenderen Geschichte einer um gesellschaftliche Teilhabe ringenden Familie zu wenig Raum. – Ab 14.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/624001/bad-genius
Eine Polizistin (Michelle Dockery) muss einen Kronzeugen (Mark Wahlberg) in einem kleinen Propellerflugzeug quer durch Alaska transportieren, der in einem Mafia-Prozess gegen den Hauptangeklagten aussagen soll. Unterwegs realisiert die Beamtin, dass der Pilot ein von der Gegenseite gedungener Killer mit psychopathologischen Zügen ist. Über den Wolken entbrennt auf engstem Raum eine brutales Katz- und Maus-Spiel. Ein nervenaufreibender Thriller mit minimalistischem Setting, das er effektiv für ein Höchstmaß an Spannung und überraschende Twists nutzt, die durch Dialoghumor aufgelockert werden. – Ab 16.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/622271/flight-risk
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ZU DEN BEWERTUNGEN NACH ANZAHL DER STERNE:
5 Sterne: herausragend, ein Meisterwerk
4,5 Sterne: eindrucksvoll, ausgefeilt, lange nachwirkend
4 Sterne: sehr gut, ambitioniert, lohnenswert
3,5 Sterne: beachtlich, gekonnt, anregend
3 Sterne: solide und interessant
2,5 Sterne: ganz okay, guter Durchschnitt
2 Sterne: wenig aufregend, Mittelmaß
1,5 Sterne: inkonsequent, mit Schwächen
1 Stern: dürftig, enttäuschend
0,5 Sterne: schlicht, dilettantisch
0 Sterne: ärgerlich, anstößig, eine Zumutung