Kurzkritiken zu den Kinofilmen der kommenden Woche
In Zusammenarbeit mit dem Kinoportal filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission bietet die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) Kurzkritiken zu Filmen an, die ab Donnerstag, 26. September, in den deutschen Kinos anlaufen – sortiert nach Bewertung (siehe unten) und bei gleicher Anzahl der Sterne nach Alphabet:
Dokumentarfilm über den Missbrauchsskandal in der evangelischen Brüdergemeinde Korntal, wo es in einer Fürsorge-Einrichtung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu entsetzlichen Misshandlungen und Vergewaltigungen kam. An Licht kam dies im Mai 2013, als eines der Opfer sich an die Öffentlichkeit wandte. In einem mehrjährigen Aufklärungsprozess meldeten sich 168 ehemalige Heimkinder und erzählten von Zwangsarbeit, Züchtigung und sexueller Gewalt. Bis heute kämpfen sie darum, angehört und verstanden zu werden und für Wiedergutmachung. – Sehenswert ab 14.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/623152/die-kinder-aus-korntal
Ein Geschwisterpaar begibt sich mit einem zweijährigen Kind im Auto des verstorbenen Vaters auf einen Roadtrip von Berlin nach Paris und weiter nach Südtirol. Zwischen Geplänkel und Gezänk bleibt dabei reichlich Zeit für Essenspausen. Andere Abwechslungen sind die Begegnung mit einer Anhalterin, eine Auseinandersetzung mit der Polizei und eine Party. Das verspielte Road Movie trägt autofiktionale Züge und kontrastiert die räumliche Begrenzung im Auto wie auch die familiäre Enge mit einer Fülle gegenläufiger Erfahrungen und Momente. Turbulente, eskalierende Szenen existieren dabei im Zusammenspiel mit alltäglichen Passagen. – Ab 14.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/621524/arthur-diana
Ein Bauleiter, der für den Tod eines illegalen Arbeiters verantwortlich ist und die Leiche verschwinden lässt, wird mit dessen minderjähriger Tochter konfrontiert, die ihren Vater nicht mehr erreichen kann. Statt dem Mädchen die Wahrheit zu sagen, nimmt er sich seiner an und fährt mit ihm zusammen in deren Heimat nach Albanien. Das realitätsnah, bisweilen fast dokumentarisch inszenierte Drama erzählt von zwei Außenseitern, deren Verstocktheit sich auf der Reise zu lösen beginnt, auch wenn etwas Unausgesprochenes immer im Raum steht. Eine feinziselierte, überzeugend gespielte Charakterstudie über Menschen am Rande der Gesellschaft und die Schattenseiten ihres Daseins. – Ab 14.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/623095/rohbau
Im dritten Teil der Filmreihe müssen sich die Schulzicke, ihr sportlicher Verehrer, die Wortführerin der Klassen und viele andere zusammentun, um die Zerstörung eines Waldes für den Bau eines Luxushotels zu verhindern. Dabei stehen ihnen ihre magischen Tiere zur Seite. Der Film nach der Buchreihe von Margit Auer setzt auf das Erfolgsgeheimnis der Vorgängerfilme und kombiniert recht unterhaltsam Fantasy und Abenteuer, Humor und Romantik. Ein spielfreudiges Ensemble, viele deutschsprachige Popsongs, flotte Choreografien und eine geschmeidige Animation der magischen Tiere verbinden sich zu erwartbarer Kurzweil. – Ab 10.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/622982/die-schule-der-magischen-tiere-3
In einer fiktiven, New Rome genannten Großstadt träumt ein visionärer Architekt davon, mit Hilfe eines von ihm entdeckten neuen Baustoffs eine neue Welt zu errichten, die von Schönheit und Ästhetik dominiert wird. Doch mächtige Gegenspieler und die Trauer um seine verstorbene Gattin rauben alle seine Energien. Bis er sich in die Tochter eines seiner heftigsten Gegenspieler verliebt. Das monströse Science-Fiction-Historien-Spektakel von Star-Regisseur Francis Ford Coppola ist eine wirre und unausgegorene Abrechnung mit Macht und Korruption, die sich angestrengt um ein utopisches Denken bemüht. Im ausgestellten Größenwahn des Films verbirgt sich aber durchaus ein widerständiges Moment gegen den filmischen Einheitsbrei aus Hollywood und für den wahren Wert der Filmkunst. – Ab 14.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/622260/megalopolis
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Der “Vater des italienischen Blues”, der Musiker Zucchero, begann seine Karriere als Popsänger, wechselte nach einem US-Aufenthalt aber zu Blues und Soul und fand mit sensiblen Rockballaden – häufig auch im Duett mit anderen musikalischen Größen wie Bono, Sting oder Brian May – ein weltweites Publikum. Der Film kombiniert Material aus Zuccheros Privatarchiv mit Aufnahmen von seiner aktuellen “World Wild Tour” und lässt Weggefährten und Freunde zu Wort kommen. Der Promotion-Film macht Lust auf seine Musik, gestattet aber nur eher oberflächliche Blicke auf seine Biografie und sein musikalisches Schaffen. – Ab 14.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/623236/zucchero-sugar-fornaciari
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ZU DEN BEWERTUNGEN NACH ANZAHL DER STERNE:
5 Sterne: herausragend, ein Meisterwerk
4,5 Sterne: eindrucksvoll, ausgefeilt, lange nachwirkend
4 Sterne: sehr gut, ambitioniert, lohnenswert
3,5 Sterne: beachtlich, gekonnt, anregend
3 Sterne: solide und interessant
2,5 Sterne: ganz okay, guter Durchschnitt
2 Sterne: wenig aufregend, Mittelmaß
1,5 Sterne: inkonsequent, mit Schwächen
1 Stern: dürftig, enttäuschend
0,5 Sterne: schlicht, dilettantisch
0 Sterne: ärgerlich, anstößig, eine Zumutung