Kunstwerke an Erben von jüdischem Sammler zurückgegeben

Die Stadt Mainz hat am Samstag zwei Bilder aus ihrem Besitz an die Erben des jüdischen Kunstsammlers Siegmund Levi zurückgegeben. Im Zuge eines Forschungsprojekts zur Auffindung von Raubkunst aus der NS-Zeit sei es gelungen, die beiden Kunstwerke dem letzten rechtmäßigen Eigentümer zuzuordnen, sagte die Direktorin des Landesmuseums, Birgit Heide. Levi hatte die beiden Bilder aus dem 18. Jahrhundert, eine rechtsrheinische Ansicht der Stadt Mainz und eine Handzeichnung des Mainzer Doms, unter dem Druck der Nationalsozialisten abgegeben. Später war der jüdische Rechtsanwalt ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert worden und dort umgekommen.

Das Landesmuseum Mainz, das seit 1967 die städtische Kunstsammlung als Dauerleihgabe verwahrt, hatte zuvor systematisch die Herkunft aller zwischen 1933 und 1945 erworbenen Kunstwerke ermitteln lassen. „Raubkunst aus der NS-Zeit in unseren Museen ausfindig zu machen und nach Möglichkeit den rechtmäßigen Eigentümern oder deren Nachfahren zurückzugeben, ist unsere kulturpolitische Verpflichtung und Verantwortung“, erklärte der für das kulturelle Erbe zuständige Innenminister Michael Ebling (SPD). Beide offiziell an Levis Erben übergebene Werke sind Teil der aktuellen Sonderausstellung „Herkunft (un)geklärt“ im Landesmuseum und bleiben Heides Worten zufolge dort noch bis zu deren Ende.