Die Kunstmuseen Krefeld zeigen ab 2. November die erste umfassende Retrospektive über das Werk der französischen Architektin und Designerin Charlotte Perriand (1903-1999). Die bis zum 15. März 2026 laufende Schau werfe einen Blick auf das Lebenswerk der Künstlerin aus der Perspektive der Gestaltung von Wohnraum, teilten die Museen am Montag mit. Die Bandbreite reiche von Perriands frühen ikonischen Stahlrohrmöbeln, experimentellen Minimalbehausungen der Zwischenkriegszeit, modularen Aufbewahrungssystemen der Nachkriegsjahre bis hin zu ihrem Gesamtkunstwerk, dem alpinen Skigebiet Les Arcs.
Thema auf der über 1.200 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche sei auch das gesellschaftliche Engagement der Architektin durch das Design von Lebensräumen, hieß es. Die Direktorin der Kunstmuseen Krefeld, Katia Baudin, bezeichnete Perriands Schaffen als „kraftvollen Beleg“ dafür, „wie ästhetische, soziale und ökologische Verantwortung zusammenwirken können“. Damit sei es „heute aktueller denn je“.
In den Kaiser Wilhelm Museen werden den Angaben zufolge zahlreiche Leihgaben internationaler Institutionen wie dem Centre Pompidou und dem Musée des Art Décoratifs in Paris zu sehen sein. Darunter befinden sich seltene Originalmöbel, Archivdokumente, Fotografien und Filmaufnahmen. Begehbare Raumkonstruktionen lassen demnach Perriands Design lebendig werden.
Die Präsentation in Haus Lange widmet sich dem zentralen Leitmotiv der Architektin einer Synthese der Künste und beleuchtet Perriands Aufenthalte in Japan, Indochina und Brasilien. Im Haus Esters wird ihr Werk den Angaben zufolge durch ausgewählte Positionen der modernen und zeitgenössischen Kunst in einen internationalen Kontext gestellt.