Kunsthalle Emden zeigt ungewöhnliche textile Kunst
Die Kunsthalle Emden eröffnet an diesem Sonnabend (16. September) die neue Sonderausstellung „Kunst-Stoff: Textil als künstlerisches Material“. Gezeigt werden mehr als 60 gewebte, gestrickte, zerknüllte, gefaltete, bedruckte oder gefilzte Exponate von 44 internationalen Künstlerinnen und Künstlern des 20. und 21. Jahrhunderts, sagte Kuratorin Kristin Schrader am Freitag. Die Arbeiten sollten die Fantasie anregen und Gedanken in Gang setzen. Die Ausstellung endet am 28. Januar.
„Wir wollen inhaltliche Bezüge und neue Perspektiven auf alltäglich Vertrautes schaffen“, erläuterte Schrader. „Textile Kunst gehört zu den ältesten Kunstformen überhaupt.“ Angesichts der universellen Bedeutung, die Textilien seit jeher für den Menschen haben, sei es erstaunlich, wie wenig das Thema aus kunsthistorischer Sicht bislang bearbeitet worden ist. Textilien seien extrem sinnlich und eng verknüpft mit emotionalem Erleben und persönlichen Erfahrungen. Sie hätten ein Schutz- und Schmuckfunktion, könnten aber auch zu Trägern politischer oder sozialer Botschaften werden.
Die Ausstellung spannt Schrader zufolge einen Bogen spannen zwischen angewandter und freier Kunst von den 1920er-Jahren bis in die Gegenwart. Zu sehen sind unter anderem Arbeiten der Bauhaus-Künstlerinnen Anni Albers und Gunta Stölzl sowie teils raumgreifende Textilplastiken der 1960er- und 1970er-Jahre. Zu den Exponaten gehören auch Ikonen der modernen Kunst wie einer der berühmten Filzanzüge von Joseph Beuys und ein Wäscheberg des italienischen Arte-Povera-Künstlers Michelangelo Pistoletto.