Osnabrücker Künstler demonstriert mit Rettungsringen gegen Trump

Am frühen Freitagmorgen (14. Juni) hat der Osnabrücker Künstler Volker-Johannes Trieb 50 beschriftete Rettungsringe rund um das US-Konsulat in der Hamburger Hafencity angebracht und damit gegen den US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump demonstriert. Die „Save yourself“-Aktion soll ein Geschenk zu Trumps 78. Geburtstag am 14. Juni sein, sagte der 58-jährige Künstler dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Neben den 50 Rettungsringen, die für die US-Bundesstaaten stehen, haben er und ein 15-köpfiges Team auch Banner mit der Aufschrift „America save yourself – don’t vote for Trump“ (Amerika rette dich selbst – wähle nicht Trump) installiert. Einen Rettungsring und einen Brief, der die Aktion dokumentiert, werde der Künstler dem Konsulat zur Weiterleitung an Ex-Präsident Trump zukommen lassen.

„Wir haben die Installation heute Morgen um halb fünf aufgebaut“, sagte Trieb. „Das hat alles sehr gut geklappt.“ Später sei die Polizei vorbeigekommen. „Wir haben darum gebeten, dass wir das bis heute Mittag stehen lassen dürfen. Das hat man uns dann auch gestattet.“

„Trump würde eine Gefahr für die Weltgesellschaft und die Demokratie darstellen, sollte er erneut US-Präsident werden“, erklärte der Künstler, der ebenfalls am 14. Juni Geburtstag hat. Die Rettungsringe haben für ihn Symbolcharakter: „Vieles in den USA benötigt Rettung und Bewahrung vor Trump.“ Auf jedem Rettungsring stünden Werte, die Menschen durch Trump bedroht sähen, wie „freedom of the press“ (Pressefreiheit), „environmental protection“ (Umweltschutz) oder „gun control“ (Waffenkontrolle).

Trieb wählte Hamburg für seine Kunstaktion, weil dort um 1900 einer der wichtigsten europäischen Auswandererhäfen war, Hunderttausende gingen hier mit dem Ziel Amerika an Bord der Schiffe. Unter ihnen war auch Trumps Großvater, der Deutschland 1905 endgültig in Richtung New York verließ.

Der Künstler engagiert sich seit mehr als 30 Jahren für humanitäre und gesellschaftliche Anliegen und weist in seiner Kunst unter anderem auf Missstände und Gewalt hin. Unter anderem entlud er 2022 bei einer Protestaktion zur Fußball-Weltmeisterschaft in Katar 6.500 mit Sand gefüllte Fußbälle vor der FIFA-Zentrale in Zürich, um auf die fatale Situation der dortigen Arbeitsmigranten aufmerksam zu machen.