Kunst in der Kirche – Weiße Papiertauben mahnen zum Frieden

Die weißen Tauben sind nicht müde – zumindest jene aus Papier von Michael Pendry. Seine Kunstinstallation ist ab 5. Juli wieder in der Münchner Heilig-Geist-Kirche zu sehen.

Die weißen Tauben des Künstlers Michael Pendry kehren in die Münchner Heilig-Geist-Kirche am Viktualienmarkt zurück. Dort ist seine Installation “Les Colombes” vom 5. Juli bis Ende Oktober wieder zu erleben, wie die Pressestelle des Erzbistums München und Freising am Freitag mitteilte. Im September sollen noch zusätzliche Licht- und Klangelemente zum Einsatz kommen.

Erstmals war der Schwarm aus 2.000 gefalteten Papiervögeln von Dezember 2013 bis Januar 2014 im Mittelschiff des Gotteshauses zu sehen, wie es in der Mitteilung heißt. Seither ist die Kunstinstallation weltweit gezeigt worden, unter anderem in der Kathedrale von Salisbury (England) und der Kathedrale von Washington (USA) sowie in der deutschen Benediktinerabtei auf dem Jerusalemer Zionsberg. Auf den Berg Zion soll das Werk, sofern es die politische Lage erlaube, Ende 2024 zurückkehren.

Die Installation wird den Angaben zufolge als ein “Art for Peace”-Projekt (Kunst für den Frieden) verstanden. Die Besucherinnen und Besucher in München seien eingeladen, ihren Teil dazu beizutragen und eigene Papiertauben zu falten. Diese könnten sie mit persönlichen Botschaften versehen, die dann dem stetig wachsenden Schwarm der Papiertauben hinzugefügt und auch in Jerusalem aufgehängt werden sollen.

Die Taube ist in der christlichen Tradition ein Symbol für den Heiligen Geist. Im Matthäusevangelium wird berichtet, dass Jesus bei seiner Taufe im Jordan den Geist Gottes “wie eine Taube” auf sich herabkommen sah. Auch die Symbolik der Friedenstaube ist eine christliche Deutung, die wohl auf den Kirchenschriftsteller Tertullian, der um das Jahr 200 lebte, zurückgeht. Im Talmud steht die Taube für das jüdische Volk.