Kulturverbände beklagen Benachteiligung

Der Kulturrat Thüringen fordert eine finanzielle Mindestausstattung für ehrenamtliche Aufgaben vom Land. Der Kulturbereich müsse den Sportvereinen und der Wohlfahrtspflege gleichgestellt werden, sagte die Geschäftsführerin des Verbands, Judith Drühe, am Montag in Weimar. Dieser Bereich des ehrenamtlichen Engagements müsse insbesondere stärker von den Einnahmen der landeseigenen Lottogesellschaft profitieren.

Drühe kritisierte, dass bei der geplanten Neuregelung des Thüringer Glücksspielgesetzes weiterhin keine Mindestausschüttung bei Gewinnen der staatlichen Lotteriegesellschaft für Kultur vorgesehen sei. Im Gegensatz dazu würden die Beträge für den Sport von mindestens 9,58 Millionen Euro auf mindestens 10,54 Millionen Euro jährlich erhöht, beklagte sie. Auch die Wohlfahrtspflege erhalte anstelle von bislang 5,35 Millionen Euro künftig mindestens 5,55 Millionen Euro.

Was explizit unter dem Titel der Ehrenamtsförderung festgeschrieben werde, müsse auch konkret für das Ehrenamt ausgegeben werden, forderte der Kulturrat. Wenn das Ehrenamt den Bedarfen entsprechend gefördert werden solle, dürfe der Kulturbereich nicht unterdurchschnittlich berücksichtigt werden.

Die mangelnde Förderung stehe auch in Gegensatz zur Bedeutung des Ehrenamts im Kulturbereich. Im Jahr 2023 seien 18 Prozent der Ehrenamtlichen in Thüringen im Bereich Kultur und Musik tätig gewesen. Damit hätten sich dort mehr Menschen als im sozialen Bereich engagiert.