“MemoRails”: Ein neues Förderprogramm soll Bahnhöfe als Orte der NS-Verfolgung sichtbar machen. Kulturstaatsministerin Claudia Roth will dabei auch Stadt- und Dorfgemeinschaften einbinden.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) lobt zusammen mit der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) das Bundesprogramm “MemoRails Halt! Hier wird an NS-Geschichte erinnert” aus. Mit dem Förderprogramm wolle man zivilgesellschaftliche Akteure und Initiativen dazu einladen, an den historischen Orten über die NS-Verbrechen zu informieren und an die Opfer zu erinnern, teilte Roth am Freitag in Berlin mit. Dabei sollten auch Stadt- oder Dorfgemeinschaft in die Erinnerungsarbeit eingebunden werden.
Roth erklärte: “Für unzählige Menschen waren Bahnhöfe während des Nationalsozialismus ein Ort der Angst und der Verzweiflung – für die Millionen Menschen, die von hier aus in die Vernichtungs- und Konzentrationslager deportiert wurden, für diejenigen, die von hier zur Flucht vor der nationalsozialistischen Verfolgung aufbrachen, aber auch für die deportierten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, die hier ankamen.”
Das Förderprogramm “MemoRails Halt! Hier wird an NS-Geschichte erinnert” richtet sich vor allem an Geschichtsvereine, Gedenkstätten, künstlerische Kollektive, Kultureinrichtungen, Träger der historisch-politischen Bildung oder Initiativen der Jugendarbeit zur kritischen Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte und ihrer Gegenwartsbezüge. Es können Mittel zwischen 20.000 und 70.000 Euro für Projektlaufzeiten von bis zu einem Jahr beantragt werden.