Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) hat für dieses Jahr und 2026 die Schirmherrschaft für das bundesweite Kulturprojekt „Bei Anruf Kultur“ übernommen. Das Projekt sei ein „besonders erfolgreiches Beispiel für kulturelle Teilhabe“, sagte der Senator laut Mitteilung am Montag. Menschen werde unabhängig von einer Behinderung, ihrem Wohnort oder ihrer Mobilität per Telefon live, kostenfrei und interaktiv ein Zugang zu Kultur ermöglicht. „Bei Anruf Kultur“ wird aktuell durch die Aktion Mensch und die Kulturbehörde gefördert und soll bis 2026 weiter ausgebaut werden.
Das Konzept: Professionelle Guides vermitteln Ausstellungen, Denkmäler, Kirchen, Theater oder Literaturveranstaltungen in einstündigen Führungen per Telefon. Das Angebot richte sich insbesondere an Menschen mit Seheinschränkungen, eingeschränkter Mobilität oder psychischen Belastungen, aber auch an Menschen, die sich Kulturangebote nicht leisten können. Die Teilnehmenden könnten sich hören, damit biete die Führung auch „Raum für einen gemeinsamen Austausch“, lobte Brosda.
2021 wurde das Projekt vom Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg (BSVH) und „grauwert – Büro für Inklusion und demografiefeste Lösungen“ gestartet. Mittlerweile wird „Bei Anruf Kultur“ überregional mit über 100 Kultureinrichtungen in ganz Deutschland umgesetzt. Die Schirmherrschaft sei ein starkes Signal für die gesellschaftliche Bedeutung des Projekts und „zugleich Motivation für die Zukunft“, sagte BSVH-Geschäftsführer Heiko Kunert.