Kulturpreis Bayern für ukrainische Dirigentin Oksana Lyniv
In der Geschichte der Bayreuther Festspiele war sie 2021 die erste Dirigentin. Nun wird Oksana Lyniv für ihr vielfältiges musikalisches Schaffen mit dem Kulturpreis Bayern ausgezeichnet.
Die ukrainische Dirigentin Oksana Lyniv (46) erhält den diesjährigen Sonderpreis des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst. Das gab Minister Markus Blume (CSU) am Montag in München bekannt. Er bezeichnete Lyniv als eine Dirigentin der Extraklasse, musikalische Pionierin und inspirierende Brückenbauerin. Zudem habe sie als erste Frau am Dirigentenpult der Bayreuther Festspiele ein historisches Zeichen gesetzt. Seit Jahren bereichere Lyniv den Kulturstaat Bayern mit ihrem Können – sei es in Bayreuth, gemeinsam mit den Bamberger Symphonikern oder am Pult der Bayerischen Staatsoper.
Das Wirken von Lyniv reiche weit über den Freistaat hinaus, ergänzte Blume. Ihr Engagement für das Kulturfestival LvivMozArt und das Youth Symphony Orchestra der Ukraine machten sie zur Botschafterin der Musik, die Grenzen überwinde und Generationen inspiriere. “Gerade in Zeiten wie diesen brauchen wir die völkerverbindende Kraft der Musik mehr denn je”, betonte Blume.
Lyniv erhielt ihre musikalische Ausbildung in Lwiw und Dresden. 2013 wurde sie Assistentin von Generalmusikdirektor Kirill Petrenko an der Bayerischen Staatsoper in München. Von 2017 an war sie Chefdirigentin der Oper Graz, seit 2022 ist sie Generalmusikdirektorin am Teatro Comunale di Bologna. 2021 feierte sie mit der Neuproduktion von “Der fliegende Holländer” ihr Debüt in Bayreuth. Im selben Jahr debütierte Lyniv am Royal Opera House Covent Garden in London und an der Opera national de Paris, 2024 an der Metropolitan Opera in New York.
Der Kulturpreis Bayern wird laut Mitteilung in diesem Jahr zum 20. Mal verliehen. Er soll herausragende Leistungen von Künstlerinnen und Künstlern, Kulturschaffenden und jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern würdigen. Neben den von einer Fachjury ausgewählten Preisträgern würden auch Absolventen der bayerischen Kunsthochschulen, Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften ausgezeichnet. Der Kulturpreis ist in der Sparte Kunst mit 10.000 Euro und in der Sparte Wissenschaft mit 3.000 Euro dotiert.
Das Ministerium vergibt zusätzlich einen Sonderpreis. Zu den bisherigen Trägerinnen und Trägern gehören unter anderen Gerhard Polt, Frank Markus Barwasser, Klaus Doldinger, Dieter Dorn, Franz Xaver Bogner, Bruno Jonas, Ottfried Fischer, Joana Mallwitz, Hannes Ringlstetter, Golda Schultz und Dieter Hanitzsch. Die diesjährige Verleihung findet am 14. November im Münchner Showpalast statt.