Kulturerbe-Siegel: Kulturminister nominieren Wasserkultur Paderborns
Die Kulturministerkonferenz will die Wasserkultur Paderborns für das Europäische Kulturerbe-Siegel nominieren. Im anstehenden Bewerbungsdurchgang werde Deutschland den Antrag „Stadt. Mensch. Fluss. – Die Pader für Europa“ bei der Europäischen Kommission einreichen, teilte die Kultusministerkonferenz am Mittwoch in Potsdam mit. Zuvor hatte den Angaben nach ein von der Kulturministerkonferenz berufenes Expertengremium den Antrag geprüft und zur Vorlage in Brüssel empfohlen.
In der Nominierung werde die urbane Flusslandschaft Pader als historischer Standpunkt eines europaweiten Wissens- und Erfahrungsaustauschs zur Wasserkultur präsentiert, hieß es. Im Fokus der Bewerbung stehe der Umgang mit der Ressource Wasser, von ihrer 1.200-jährigen Nutzung bis hin zum Ausblick auf eine beispielhaft gestaltete Zukunft mit ihr. Das Projekt entwerfe Paderborn als Modellstätte für Nachhaltigkeit und Lernort im heutigen europäischen Kontext.
Die Bewerbung der Stadt Paderborn besteche durch ihre aktuelle Relevanz, erklärte der Vorsitzende der Kulturministerkonferenz, der hessische Kulturminister Timon Gremmels (SPD). Vor dem Hintergrund des Klimawandels sei der nachhaltige Umgang mit Wasser eine immer größer werdende Herausforderung für die europäische Gemeinschaft.
Mit dem Europäischen Kulturerebe-Siegel zeichnet die Europäische Union seit 2011 europäische Kulturdenkmale, Kulturlandschaften, kulturelle Stätten und Gedenkstätten aus, die beispielhaft für die europäische Einigung sowie für die Ideale und Geschichte Europas stehen und diese Bedeutung mit Aktivitäten zum Ausdruck bringen. Europaweit haben bislang 67 Stätten das Siegel erhalten. Jeder der EU-Mitgliedstaaten kann alle zwei Jahre bis zu zwei Vorschläge machen. Stichtag zur Vorlage deutscher Bewerbungen für die Nominierungen im Jahr 2027 ist der 30. November 2025.