Die Corona-Pandemie war für Italiens Kultur ein herber Schlag – auch wirtschaftlich. Doch wenige Jahre danach zeigt sich der Sektor wieder erstaunlich robust. In manchen Bereichen wächst er zweistellig.
Die Vermarktung von Kultur ist für Italien ein wichtiger Wirtschaftsfaktor – mit neuerdings wieder stark wachsenden Zahlen. Das geht aus dem am Donnerstag in Mailand vorgestellten jährlichen Bericht “Impresa Culturale” (Kulturunternehmen) hervor. Der Bericht wird seit 2005 alljährlich von der Vereinigung “Federculture” vorgestellt und behandelt das jeweils zurückliegende Jahr.
Demnach melden viele Bereiche der Kultur in Italien inzwischen sogar bessere Zahlen als vor der Pandemie. Zweistellige Zuwachsraten gegenüber 2023 gab es bei Konzerten (plus 14,5 Prozent) und beim Theater (plus 11,6). Deutliche Zuwachsraten gab es auch bei archäologischen Stätten (plus 4,4) und bei den Museumsbesuchen (plus 3,5). Auch die Kinos melden 10,7 Prozent mehr verkaufte Tickets als im Vorjahr; sie liegen aber als einziger Bereich noch unter den Vor-Corona-Zahlen von 2019.
Wichtigster Geldbringer in absoluten Zahlen waren im Berichtsjahr Italiens Museen mit Gesamteinnahmen von 382 Millionen Euro. Meistbesuchtes Monument war erneut das Kolosseum in Rom, das die Zahl seiner Besucher seit 2019 von 7,5 auf 14,5 Millionen fast verdoppelte.
In Italien wird für das laufende Jahr mit weiter steigenden Zahlen gerechnet. Gründe dafür sind das Heilige Jahr 2025, das noch bis 6. Januar 2026 dauert, und eine drastische Senkung der Mehrwertsteuer auf Eintrittskarten im Kultursektor. Sie beträgt seit Juni 2025 nur noch 5 statt 22 Prozent, was nach dem Willen der italienischen Regierung zu einer spürbaren Verbilligung der Eintrittsgelder führen soll.