Küstenwache beschlagnahmt die „Sea-Watch 3“

Das Rettungsschiff der gleichnamigen deutschen Organisation hatte zuletzt 363 aus Seenot gerettete Menschen in den Küstenort Augusta gebracht.

Das Rettungsschiff "Sea-Watch 3" wurde im Hafen von Augusta in Sizilien beschlagnahmt
Das Rettungsschiff "Sea-Watch 3" wurde im Hafen von Augusta in Sizilien beschlagnahmtepd/Christian-Ditsch.de

Rom. Die italienische Küstenwache hat das Rettungsschiff „Sea-Watch 3“ im Hafen von Augusta in Sizilien beschlagnahmt. Die Behörde begründete ihr Vorgehen nach Angaben des italienischen Rundfunks mit Sicherheitsmängeln. Das Schiff der gleichnamigen deutschen Hilfsorganisation hatte am 3. März 363 vor der libyschen Küste gerettete Bootsflüchtlinge nach Augusta gebracht.

Seenotretter sprechen von Schikane

Die Küstenwache wirft der Besatzung der „Sea-Watch 3“ vor, im Hafen von Augusta Hydraulik-Öl abgelassen zu haben. Im Rahmen einer Inspektion an Bord des Schiffs seien überdies Mängel bei Brand- und Umweltschutzmaßnahmen festgestellt worden.

Italienische Behörden führen regelmäßig Inspektionen auf privaten Seenotrettungsschiffen durch und verfügen in der Folge deren Beschlagnahmung. Die Hilfsorganisationen verurteilten Blockaden ihrer Schiffe wiederholt als Schikane und Kriminalisierung der Rettung von Bootsflüchtlingen.

„Ocean Viking“ rettet Menschen vor Libyen

Derweil wartet die „Ocean Viking“ der Organisation SOS Méditerranée mit 116 Geretteten an Bord im Mittelmeer auf die Zuweisung eines Hafens. Das schlechte Wetter wirke sich auf den Gesundheitszustand der Menschen aus, erklärte die Organisation. Die Besatzung des Schiffes hatte 106 Menschen aus einem überbesetzten Schlauchboot vor der libyschen Küste aus Seenot gerettet. (epd)