Künstliche Intelligenz: Journalisten-Verband fordert kritischen Blick

Der Journalisten-Verband (DJV) warnt vor den Auswirkungen künstlicher Intelligenz. Zuletzt sorgte die Technologie in einem fingierten Interview der Zeitschrift „die aktuelle“ für Empörung.

Journalisten-Verband warnt: KI agiert fernab von Ethik und Werten
Journalisten-Verband warnt: KI agiert fernab von Ethik und WertenImago / NurPhoto

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) fordert einen kritischen Blick auf die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) auf Gesellschaft und Journalismus. KI-Anwendungen agierten „fernab von Ethik und einem Wertesystem und sind daher nicht in der Lage, die Wächterfunktion, die Journalistinnen und Journalisten seit jeher zukommt, zu übernehmen“, heißt es laut einer Mitteilung in einem Positionspapier, das der DJV-Gesamtvorstand einstimmig verabschiedet hat.

Beim Thema KI stehe der Journalismus vor großen Herausforderungen. Die redaktionelle Verantwortung über die Inhalte bestehe auch für Texte, die mithilfe einer technologischen Lösung wie der KI erstellt wurden, hieß es unter anderem mit Verweis auf den fingierten Beitrag zum den früheren Rennfahrer Michael Schumacher im Blatt „die aktuelle“. Medienhäuser könnten sich nicht aus dieser Verantwortung stehlen.

Das gelte auch im Hinblick auf ihre soziale Verantwortung als Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. „Keinesfalls darf es dazu kommen, dass ‚Kollege KI‘ Redakteurinnen und Redakteure ersetzt“, erklärte der DJV. Änderungsbedarf gebe es auch noch hinsichtlich der Vergütung von Texten und Bildern journalistischen Ursprungs durch KI-Anwendungen. „Einen groß angelegten Inhalteklau zum Nulltarif durch den Kollegen Roboter darf es nicht geben“, sagte der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall.