Künstliche Intelligenz ermöglicht Telefonate mit Clara Schumann

Das Robert-Schumann-Haus in Zwickau modernisiert seine Dauerausstellung. Die Arbeiten sollen im Frühjahr 2025 beginnen, teilte die Stadtverwaltung am Montag in Zwickau mit. Ziel sei eine zeitgemäße Präsentation der historischen Objekte zum Leben und Werk von Robert Schumann (1810-1856) und seiner Ehefrau Clara Schumann (1819-1896). Ein Höhepunkt werde ein interaktives Projekt sein, bei dem Museumsgäste mittels Künstlicher Intelligenz (KI) mit Clara Schumann telefonieren könnten.

Die Pianistin und Komponistin besaß laut Museum als hochgestellte Bürgerin der Stadt Frankfurt am Main von 1890 an in ihrer Wohnung ein Telefon und habe dieses fleißig benutzt. Es habe für sie das Briefeschreiben ersetzt, hieß es.

Für das Trainieren und Programmieren der Telefon-KI seien fast 750 Briefe Clara Schumanns an die Komponisten Robert Schumann und Johannes Brahms (1833-1897) eingespeist worden. Für die KI-generierte Stimme sei eine Sprecherin aus Claras Geburtsstadt Leipzig gewonnen worden, hieß es.

Das sächsische Schumann-Museum hat nach eigenen Angaben die weltweit größten Sammlung an Originaldokumenten, Porträts und Objekten des Ehepaares Schumann. Robert Schumann wurde am 8. Juni 1810 in Zwickau geboren. Das Museum öffnete 1956 in seinem Geburtshaus. Sein Geburtszimmer ist mit Stücken aus dem ehemaligen Besitz des Musikerpaars ausgestattet.

Die Modernisierung der Dauerausstellung sei auch ein Beitrag zu Europas Kulturhauptstadt Chemnitz 2025, hieß es. Das kulturpolitische Ereignis strahle auch in die westsächsische Region aus.