Heiliger Raum, neu entdeckt: Das ungarische Künstler-Kollektiv „Maxin10sity“ will mit seinem Projekt „Stellar Sanctuary“ den ganzen Innenraum der Evangelischen Stadtkirche am Karlsruher Marktplatz zur Projektionsfläche für Medienkunst machen. Lichtstrahlen sollen den dunklen Raum der Kirche verwandeln, Musik und Geräusche eine völlig neue Atmosphäre schaffen, sagte Andras Sass, Creative Director von „Maxin10sity“, dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Dabei gehe es ihnen nicht um ein Spektakel. Vielmehr wollen sie den sakralen Raum der Kirche würdigen und mit ihrer Medienkunst eine andere Bedeutungsebene erschließen. Licht und Klang sollen eine neue Art der Kontemplation erzeugen, eine „moderne Form der Andacht, bei der Stille, Ruhe und Staunen mit Technologie koexistieren“, erläuterte Sass. Er könne sich keinen besseren Ort als eine Kirche vorstellen, um den Kontrast zwischen Licht und Dunkelheit sowie die Bedeutung des Lichts für die Menschheit darzustellen.
Anders als bei den Schlosslichtspielen, wo das Publikum die Projektion auf der Fassade betrachte, seien die Menschen hierbei mittendrin im Kunstwerk und damit ein Teil davon, erklärte der Medienkünstler. Die Nebel- und Lichteffekte der etwa zehnminütigen Show sollen so stark sein, dass die Strahlen berührbar erscheinen. Begleitet würden die dreidimensionalen Projektionen durch spirituelle Klänge. Auch eine Kirchenglocke erklinge.
Seit Beginn der Schlosslichtspiele im Jahr 2015 ist die international bekannte Gruppe „Maxin10sity“ dabei. Zuletzt präsentierte sie am 4. Juli eine Lichtinstallation in New York bei den Feierlichkeiten zum US-amerikanischen Unabhängigkeitstag.
Das Medienkunstwerk wird ebenso wie die Schlosslichtspiele am 14. August nach Einbruch der Dunkelheit eröffnet und soll täglich bis zum 14. September zu sehen sein. Das Motto der Schlosslichtspiele lautet in diesem Jahr „The Shining Lights of Science“. Dabei werden bei freiem Eintritt verschiedene etwa fünf- bis zehnminütige Filme auf die 3.000-Quadratmeter große Fassade des Schlosses projiziert. (1953/06.08.2025)