Kuba will illegal eingewanderte Flüchtlinge von den USA zurück
Bei Gesprächen zwischen den Regierungen der Vereinigten Staaten und Kuba stellt die Karibikinsel eine eigenwillige Forderung. Sie betrifft Tausende Menschen, die vor dem Regime geflohen sind.
Eigentlich sind die USA und Kuba erbitterte politische Rivalen. Dennoch sitzen in dieser Woche Unterhändler aus Washington und Havanna an einem Tisch, um über das Thema Migration zu sprechen. Dabei gibt es gemeinsame Interessen: Kuba will den anhaltenden Massenexodus in Richtung USA unterbinden – und die Regierung von US-Präsident Joe Biden will im Wahlkampfjahr die Zahl ankommender Migranten senken.
Bei den aktuellen Konsultationen haben die Kubaner nun offenbar einen neuen Vorstoß unternommen. Wie das Portal „Marti Noticias“ berichtet, fordert das kubanische Außenministerium „die Abschaffung der privilegierten Behandlung von Kubanern, die irregulär einwandern“. Die für die Beziehungen zu den USA verantwortliche Diplomatin Johana Tablada verlangt demnach überdies die „Rückkehr aller kubanischen Bürger, die seit dem 12. Januar 2017 irregulär eingewandert sind – und aller auf See abgefangenen Personen“.
So viele Kubaner haben ihr Land verlassen
Kuba wirft den USA vor, die kommunistische Karibikinsel gezielt mit einem Handelsembargo und geschürten Protesten destabilisieren zu wollen. Die offiziell verbotene Opposition kritisiert indes die kubanische Planwirtschaft als ineffektiv, die Ein-Parteien-Regierung sei durch und durch korrupt.
Seit Ausbruch von Sozialprotesten 2021 haben rund 300.000 Menschen Kuba in Richtung USA verlassen. Das entspricht etwa drei Prozent der Bevölkerung. Wie viele davon ohne gültige Papiere in den USA leben, ist schwer zu schätzen. Menschenrechtsorganisationen werfen Havanna Repression und anhaltende Grundrechtsverletzungen vor.