Kritik an Preiserhöhung bei Deutschlandticket

Die angekündigte Preiserhöhung des Deutschlandtickets auf 58 Euro pro Monat stößt bei Umwelt- und Sozialverbänden in Niedersachsen auf scharfe Kritik. Die Landesverbände von BUND und Paritätischem Wohlfahrtsverband erklärten am Montag in Hannover, sie sähen in der Erhöhung „ein falsches Signal zur falschen Zeit“. Die Verkehrsminister der Länder hatten zuvor beschlossen, dass das Deutschlandticket vom kommenden Jahr an 58 Euro statt wie bislang 49 Euro kosten wird.

„Die Erhöhung auf 58 Euro wird viele Menschen ausschließen, die das Deutschlandticket dringend brauchen“, sagte die Vorsitzende des Paritätischen Niedersachsen, Kerstin Tack. Vor allem Familien, junge Menschen und Menschen mit geringem Einkommen könnten sich diese Preiserhöhung nicht leisten. Zudem müsse es für Transferleistungsempfänger ein bezahlbares Ticket geben: „Wir fordern deshalb ein bundesweites Sozialticket für maximal 29 Euro.“

Susanne Gerstner, Vorsitzende des BUND Niedersachsen betonte, das Deutschlandticket sei ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltige Mobilität. Ohne Preisstabilität und begleitende Maßnahmen wie ein Sozialticket und den Ausbau des Angebots bleibe sein Potenzial jedoch begrenzt. Studien zeigten, dass bis zu 2,9 Millionen Abonnenten ihr Ticket aufgrund der Preiserhöhung kündigen könnten: „Das wäre ein herber Rückschritt für den Klimaschutz“, sagte Gerstner.

Beide Verbände fordern zudem eine sichere Finanzierung des Deutschlandtickets über die aktuelle Legislaturperiode hinaus. „Die Finanzierung für das Jahr 2026 und darüber hinaus muss jetzt gesichert werden, um eine Preisstabilität zu gewährleisten“, erklärten Tack und Gerstner. Tausende Mitarbeitende aus Pflege, Beratung und Kindererziehung seien auf eine erschwingliche und vor allem auch nachhaltige Form der Mobilität für den täglichen Arbeitsweg angewiesen. „Wer jetzt am falschen Ende spart, belastet Arbeitnehmer finanziell und setzt völlig falsche Anreize – hier brauchen wir dringend verlässliche Planungssicherheit.“