Krisendienste wurden über 88.000 mal angerufen

Mehr Menschen als im Jahr zuvor haben im Jahr 2023 die Hilfe der Krisendienste Bayern gebraucht. In den Leitstellen seien über 88.000 Telefonate mit Menschen in seelischer Not geführt worden, teilte der Präsident des Bayerischen Bezirketags, Franz Löffler, am Dienstag mit. Außerdem seien Kriseninterventionsteams zu 3.847 Einsätzen gefahren. Wegen regionaler Unterschiede in der Versorgung und verschiedener Strukturen in ländlichen Regionen und der Stadt könnten Vergleichszahlen zum Vorjahr nicht sinnvoll angegeben werden, teilen die Krisendienste in ihren Jahresberichten mit.

Die gestiegenen Zahlen würden zeigen, wie wichtig niedrigschwellige Beratungsangebote wie die Krisendienste Bayern seien, sagte Löffler. Schnelle und professionelle Hilfe könne in psychischen Krisen eine Eskalation stoppen oder sogar verhindern, dass Betroffene chronisch psychisch erkranken.

Die meisten Anrufe kamen von Betroffenen selbst (77 Prozent) wegen depressiver Zustände oder Problemen im privaten Umfeld, Ängsten und Belastungsreaktionen. 10 Prozent der Anrufe werden getätigt, weil sich Angehörige oder Freunde um eine Person sorgen, geht aus der Jahresstatistik hervor.

Martin Guth, Sprecher der sieben Leitstellen der Krisendienste Bayern, sagte, „seelische Krisen bringen Menschen an die Grenzen ihrer emotionalen und körperlichen Belastbarkeit“. Die Krisendienste könnten „Gedanken sortieren und besprechen, was die nächsten Schritte sein können, um aus der Krise herauszufinden“.

Über die Telefonnummer 0800/655 3000 können sich Menschen in seelischen und psychiatrischen Notlagen an die Krisendienste Bayern wenden, die jeden Tag 24 Stunden erreichbar sind. Sie werden von den sieben Bezirken in Bayern sowie dem Freistaat Bayern finanziert und getragen. (00/2093/09.07.2024)