Weihnachten ist für die meisten Menschen mit Stress verbunden – für einige aber kann es zur schier unüberwindbaren psychischen Belastungsprobe werden. Betroffene sollten in psychischen Krisen nicht zögern, Kontakt mit helfenden Stellen aufzunehmen, teilten die Krisendienste Bayern am Mittwoch mit. So sei der Krisendienst rund um die Uhr telefonisch unter der Nummer 0800/655-3000 erreichbar. Dort finde man zu jeder Zeit kompetente Mitarbeitende, mit denen man über Ängst und Sorgen sprechen könne, hieß es.
Die ärztliche Leiterin des Krisendienstes Schwaben, Victoria Kramer, sagte, sie sei „oft erstaunt, wie viel sich die Menschen zumuten, bevor sie bei uns anrufen“. Der Krisendienst sei dazu da, um zu helfen, wirklich jeder dürfe diese Hilfe in Anspruch nehmen: „Je früher die Menschen anrufen, desto besser! Wir hören zu, ohne zu urteilen.“ Bei Bedarf vermittle man zudem weitere Hilfe in Wohnortnähe. Weihnachten sei für viele belastete Menschen wegen der selbst gesteckten hohen Erwartungen an Liebe und Harmonie extrem schwierig.
Die Krisendienste raten zudem, sich vor den Feiertagen Gedanken zu machen, wie sich Streit und Stress an Weihnachten reduzieren lassen. Themen, die in Familien zu Streit führen, seien oft vorher bekannt. Hier könne man sich vorab überlegen, ob man diese Themen einfach nicht ansprechen will. Zudem gelte es, sich eigene Traditionen zu schaffen und nicht an althergebrachten Erwartungen festzuhalten, die viel Druck aufbauen. An den Feiertagen sei es auch wichtig, sich kleine Auszeiten vom Trubel zu gönnen – etwa mit einem Buch.
Wer an den Feiertagen mit Einsamkeit zu kämpfen habe, sollte gezielt vorab etwas planen – etwa einen Kino- oder Theaterbesuch. Die Feiertage böten außerdem Zeit für kreative Beschäftigungen. Ebenfalls eine gute Möglichkeit sei es, sich an Weihnachten ehrenamtlich zu engagieren, zum Beispiel bei Weihnachtsfeiern für bedürftige oder wohnungslose Menschen. Dort würden oft Helferinnen und Helfer gesucht. (3963/17.12.2025)