Artikel teilen:

Kretschmann: Software-Panne erschüttert Vertrauen in den Staat

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat es als einen „gravierenden Fehler“ bezeichnet, dass aufgrund einer 20 Jahre alten Software-Panne 1.440 Lehrerstellen im Land nicht besetzt wurden. Der Fehler müsse das Vertrauen in einen funktionierenden Staat erschüttern, sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. Für die betroffenen Schüler, Eltern und Lehrer tue es ihm sehr leid, betonte der Ministerpräsident. Allererste Priorität habe nun, diese Stellen zum neuen Schuljahr zu besetzen.

Warum der Fehler innerhalb von zwei Jahrzehnten weder von den Ministerien noch vom Landesrechnungshof entdeckt wurde, dazu konnte Kretschmann auch auf Nachfrage nichts sagen. Die Ursachen für die Panne seien noch nicht klar, aber es gebe Mutmaßungen. Für den Nachmittag war geplant, dass Kultus- und Finanzministerium gemeinsam im Bildungsausschuss des Landtags über den Fehler informieren.

Das Kultusministerium hatte vor einer Woche über den Fehler in der Personalverwaltung informiert, der offenbar im Jahr 2005 über einen Programmierfehler in die Software kam. Die Panne kam erst ans Licht, nachdem es in Einzelfällen zu Unstimmigkeiten bei der Stellenbesetzung gekommen war. Daraufhin prüften das Kultusministerium und das Landesamt für Besoldung den Angaben zufolge erstmals seit fast 20 Jahren den gesamten Stellenbestand neu – und entdeckten die unbesetzten Lehrerstellen. (1798/22.07.2025)