Auswertungen des Hamburgischen Krebsregisters (HKR) zeigen stabile Trends bei den Neuerkrankungen und eine leicht rückgängige Sterberate bei unter 50-Jährigen in der Stadt. Laut der Analyse liegt das allgemeine Risiko für Menschen unter 50 Jahren, an Krebs zu versterben, demnach deutlich unter einem Prozent, wie die Wissenschaftsbehörde am Dienstag anlässlich des Weltkrebstags (4. Februar) mitteilte. In Hamburg liegt das Erkrankungsalter für Krebs den Angaben nach im Schnitt bei etwa 70 Jahren.
Fast alle Krebsarten treten den Daten zufolge bei älteren Personen sehr viel häufiger auf als bei Jüngeren. Die häufigste Krebsart bei unter 50-Jährigen in Hamburg ist Brustkrebs mit 324 Fällen, gefolgt von Schilddrüsenkrebs mit 106 und Darmkrebs mit 98 Fällen im Jahr 2022. Etwa elf Prozent aller Krebsfälle und nur drei Prozent der krebsbedingten Sterbefälle treten vor Ende des 50. Lebensjahrs auf. 2022 wurden in Hamburg 1.278 neue Krebsfälle bei Menschen zwischen 15 und 49 Jahren registriert, bei insgesamt 11.232 Neuerkrankungsfällen in allen Altersgruppen. Von den 4.234 im Zeitraum Verstorbenen hatten 142 Menschen das 50. Lebensjahr nicht vollendet.
Das HKR rückte am Dienstag die Bedeutung von Datenerhebung und Forschung für die Krebsversorgung in den Fokus. HKR-Leiterin Alice Nennecke sagte, das diesjährige Motto „Gemeinsam einzigartig“ des Weltkrebstages stehe für sie in engem Zusammenhang mit dem Auftrag des HKR. „Wir möchten dazu beitragen, die Krebserkrankungen in unserer Gesellschaft und für alle Betroffenen besser zu erforschen.“
Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) befand: „Die Daten des Hamburgischen Krebsregisters sind heute ein wichtiger Baustein der onkologischen Spitzenforschung und -Versorgung in unserer Stadt und helfen, die Versorgungslage und Prävention stätig zu verbessern.“
Das HKR gilt mit ersten Erkrankungsstatistiken seit 1927 als ältestes Krebsregister der Welt. Seit 2014 ist es klinisch-epidemiologisches Krebsregister für den Wohn- und Behandlungsort Hamburg. Aktuell würden jährlich rund 130.000 Meldungen erfasst und Daten zu 18.000 bis 20.000 neu erkrankten und in Hamburg behandelten Krebspatientinnen und -patienten dokumentiert, hieß es. Seit 1985 habe das HKR über 800.000 Erkrankungsfälle zu mehr als 700.000 Personen erfasst.