Krankschreibungen von Pflegekräften 2022 sprunghaft gestiegen

Nach Angaben der Techniker-Krankenkasse ist am sprunghaften Anstieg der Krankschreibungen beim Pflegepersonal nicht nur die Corona-Pandemie Schuld: Seit Jahren gäbe es durchgehend hohe Fehlzeiten.

Die Krankschreibungen von Pflegekräften in 2022 nahmen im Vergleich zu 2021 um 40 Prozent zu
Die Krankschreibungen von Pflegekräften in 2022 nahmen im Vergleich zu 2021 um 40 Prozent zuImago / photothek

Der Krankenstand bei Pflegekräften ist im vergangenen Jahr noch einmal stark gestiegen. Nach Daten der Techniker-Krankenkasse (TK), die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegen, nahmen die Krankschreibungen im Vergleich zu 2021 um 40 Prozent zu. Mit durchschnittlich fast 30 Fehltagen lagen die Pflegekräfte damit 2022 rund 57 Prozent über dem Durchschnitt aller Beschäftigten. Die häufigsten Diagnosen waren psychische Erkrankungen, Atemwegsinfekte und Rückenleiden.

Altenpflegekräfte sind im Schnitt noch einmal viereinhalb Tage pro Jahr länger krank als Pflegekräfte im Krankenhaus. In den vergangenen zehn Jahren seit 2012 lag die Zahl der Fehltage bei den Altenpflegekräften bei rund 25 im Jahr, bei Krankenschwestern und -pflegern bei rund 21,5 Tagen. In allen anderen Branchen zusammen fehlten Berufstätige in den vergangenen zehn Jahren im Schnitt 14 Tage im Jahr, im Corona-Jahr 2022 waren es 18 Tage.

Durchgehend hohe Fehlzeiten

Der sprunghafte Anstieg der Krankschreibungen beim Pflegepersonal ist nach Angaben der TK nicht nur auf die Corona-Pandemie zurückzuführen. Seit Jahren beobachte man durchgehend hohe Fehlzeiten bei dieser stark belasteten Berufsgruppe, hieß es. Die TK erhob die Daten anlässlich des Tages der Pflegenden am 12. Mai anhand der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen der rund 5,6 Millionen Erwerbstätigen, die bei der TK versichert sind.