Momentan fehlen 30.000 Vollzeitkräfte in der Pflege: Davon geht der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) aus. Wenn nicht entschlossen gegengesteuert werde, “wäre die Lage in zehn Jahren dramatisch”, sagte der GKV-Vizevorsitzende Gernot Kiefer den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). Zentrales Problem sei, dass zu viele Pflegerinnen und Pfleger zu früh aus dem Beruf gingen.
Es sei deswegen sinnvoll, gut ausgebildeten Fachkräften mehr medizinische Kompetenzen und Einsatzbereiche zu geben, wie es Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant. Künftig sollten Pflegefachkräfte nach Auffassung der Kassen auch Folgemedikamente verschreiben können, etwa bei der Behandlung eines chronischen Bluthochdrucks. Grundsätzlich könnten Pflegekräfte auch die Einstufung für den Pflegebedarf übernehmen: “Pflegekräfte haben genau die Kompetenz, die nötig ist, um den Zustand eines Patienten zu beurteilen und eine Empfehlung für die Pflegekassen abzugeben”, sagte Kiefer.