Krankenkasse: Zahl der Arbeitsausfälle durch Krankheit gestiegen

Die krankheitsbedingten Ausfälle im Job sind 2023 nach Versicherungsangaben in Niedersachsen stark gestiegen. Sie lagen bei 213 Krankheitsfällen pro 100 Mitglieder und damit fast 14 Prozent höher als noch im Vorjahr (187 Fälle), wie die der KKH Kaufmännische Krankenkasse am Montag in Hannover mitteilte. Damit liegt Niedersachsen über dem bundesweiten Mittel von 204 Fällen.

Dabei sei die durchschnittliche Fehlzeit in Niedersachsen pro Fall von 12,6 auf 11,4 Tage gesunken, die Angestellten hätten mehr kurzzeitige Krankschreibungen eingereicht als zuvor. Insgesamt ergebe sich in Niedersachsen für 2023 ein höherer Krankenstand als 2023. An jedem Tag des vergangenen Jahres waren dort 6,6 Prozent der Beschäftigten krankgeschrieben (2022: 6,4 Prozent).

Grund für die gestiegene Zahl an Krankheitsfällen sind der KKH zufolge vor allem Atemwegserkrankungen, mit einem Anteil von 19 Prozent. „Der nach wie vor hohe Krankenstand hat starke Auswirkungen auf die Arbeitswelt“, sagte die KKH-Arbeitspsychologin Antje Judick. Es sei wichtig, dass sich Beschäftigte weiter schützen und am Arbeitsplatz geschützt werden, etwa durch Hygieneregeln, Schutzimpfungen oder vermehrte Arbeit im Homeoffice. Häufige und lange Arbeitsausfälle bedeuteten auch für die verbliebenen Kolleginnen und Kollegen eine starke Zusatzbelastung.

Ausgewertet wurde laut KKH die Zahl der Kalendertage mit ärztlichem Attest von pflichtversicherten und freiwillig versicherten Mitgliedern der Krankenkasse mit Krankengeldanspruch. Kurzzeiterkrankungen bis zu drei Tagen werden dabei nur erfasst, wenn eine ärztliche Krankschreibung vorliegt. Somit sei der tatsächliche Krankenstand noch höher.