Krankenkasse ruft zur Grippeimpfung auf – neuer Schutz für Babys
Herbstzeit ist Grippezeit. Die Kaufmännische Krankenkasse KKH empfiehlt dringend eine Immunisierung – und verweist auf neue Schutzmöglichkeiten für Ältere und Babys.
Die Kaufmännische Krankenkasse KKH ruft zur Grippeimpfung auf. Die Herbstzeit bis Mitte Dezember sei ideal, um sich den Grippeschutz zu holen, teilte die Kasse am Donnerstag in Hannover mit. Eine Impfung sei unkompliziert in Arztpraxen möglich. Versicherte der Ersatzkassen könnten sich den Piks aber auch in einer Apotheke geben lassen. Zudem böten viele Unternehmen betriebsinterne Impftermine für ihre Mitarbeiter an.
Erstmals ist in diesem Jahr laut KKH auch eine kombinierte Impfung für ältere Menschen mit einem Schutz gegen die sogenannten RSV-Viren auf Kassenkosten möglich. Diese werde für Über-75-Jährige sowie für Menschen ab 60 Jahren mit besonderen Risikofaktoren von der Ständigen Impfkommission (Stiko) empfohlen. Auch Babys könnten ab dieser Saison erstmalig eine solche Immunisierung bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres als Leistung der Krankenkassen erhalten. Auch dies werde von der Stiko als sinnvoll erachtet.
“Infektionen der oberen Atemwege sind laut unseren Daten nach Frühgeburten der häufigste Grund für einen Krankenhausaufenthalt”, erklärte die Gesundheitsexpertin der Kasse, Vijitha Sanjivkumar. RSV-Viren könnten bei Babys schwere Verläufe verursachen. “Häufig ist die Sauerstoffsättigung des Blutes nicht ausreichend, weshalb die Kinder stationär überwacht werden müssen”, so die Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin. “Für Eltern kann ein solcher Klinikaufenthalt mitunter sehr belastend sein. Deshalb ist der jetzt verfügbare Impfstoff eine gute Möglichkeit, derartigen Komplikationen vorzubeugen.”
In der vergangenen Saison 2023/24 gab es unter den Versicherten der KKH 22 Prozent weniger Grippefälle als im Vorjahr. Sie verzeichnete von September 2023 bis März 2024 rund 11.700 Krankheitsfälle. Insbesondere im ersten Quartal dieses Jahres waren überdurchschnittlich viele Menschen betroffen. Die Impfquote lag bei 16,7 Prozent und entsprach damit dem Vorjahres-Niveau. In den Corona-Jahren hatten sich allerdings deutlich mehr Menschen gegen Grippe impfen lassen.
Auch wenn die Grippefälle in der vergangenen Saison rückläufig waren, ist eine Impfung nach Ansicht der Kasse sinnvoll. “Niemand kann die Entwicklung für die nächsten Monate vorhersehen, denn die Virenstämme verändern sich ständig. Deshalb werden die Empfehlungen für den Impfstoff angepasst und es ist ratsam, den Impfschutz aufzufrischen”, so Sanjivkumar.