Krankenkasse: Mehr Behandlungsfehler im Land Bremen gemeldet

In Bremen und Bremerhaven ist die Zahl der gemeldeten Behandlungsfehler unter den Versicherten der Techniker Krankenkasse (TK) gestiegen. Das geht aus einer aktuellen Auswertung hervor, wie die Kasse am Montag mitteilte. Demnach haben im Land Bremen im Jahr 2023 insgesamt 46 TK-versicherte Personen den Verdacht eines Behandlungsfehlers geäußert und damit 10 Personen mehr als im Vorjahr. 2021 habe die Zahl der gemeldeten Verdachtsfälle bei 40 gelegen, hieß es.

Bundesweit bleiben die Zahlen von Behandlungsfehlern der TK zufolge auf einem hohen Niveau. So hätten insgesamt rund 6.500 Versicherte der Kasse einen Verdachtsfall gemeldet. „Die meisten Beschwerden erfolgten bei chirurgischen Eingriffen (33 Prozent), gefolgt von Zahnmedizin und Kieferorthopädie (17 Prozent) und der Gynäkologie (8 Prozent) sowie Allgemeinmedizin (8 Prozent)“, berichtete die Kasse und ergänzte: „Jeweils 6 Prozent der gemeldeten Fälle entfielen auf Orthopädie und Pflegefehler.“

„Hinter den Fällen liegt eine hohe Dunkelziffer. Viele Versicherte erkennen Fehler nicht oder ziehen ihre Krankenkasse nicht zu Rate“, erklärte Sabrina Jacob, Leiterin der TK-Landesvertretung Bremen. In vielen Fällen könne die Kasse den Fall durch ein für die Versicherten kostenloses Gutachten des Medizinischen Dienstes prüfen lassen. Dieses Gutachten könnten die Versicherten später auch für juristische Auseinandersetzungen nutzen. Die geplante Krankenhausreform habe durch die angestrebte Spezialisierung das Potenzial, auch mittelbar zu einem Rückgang dieser Fehler führen.