Krankenkasse: Jeder Siebte von Depressionen betroffen
Immer mehr Menschen in Sachsen-Anhalt leiden nach Angaben der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) an Depressionen. Mittlerweile sei knapp jeder Siebte von der psychischen Erkrankung betroffen, teilte die KKH am Mittwoch in Magdeburg mit. Das entspreche etwa dem Bundesdurchschnitt von rund 14,5 Prozent der Bevölkerung.
Besonders stark gestiegen ist demnach der Anteil der Patienten, bei denen Depressionen immer wiederkehren. Er habe sich zwischen 2012 auf 2022 nahezu verdoppelt. Dies sei der höchste Wert im Ländervergleich, hieß es. Bundesweit liege das Zehn-Jahres-Plus bei 67 Prozent.
Insgesamt erkranken den Angaben zufolge aber deutlich weniger Versicherte an dieser Form der Depression als an einer depressiven Episode, also einer einzelnen depressiven Phase. Doch deute der starke Anstieg darauf hin, dass zunehmend mehr Patienten Rückfälle erlitten. Bei einmaligen Episoden verzeichnet die KKH im Zehnjahresvergleich ein Plus von rund 51 Prozent. Dies sei allerdings ebenfalls der größte Anstieg im Ländervergleich – der Bundesdurchschnitt liege bei rund 17 Prozent.
Eine Depression entwickelt sich demnach häufig schleichend und sei nicht immer eindeutig erkennbar. Erste Anzeichen können den Angaben zufolge Energiemangel, Lustlosigkeit und Reizbarkeit sowie eine niedergedrückte Stimmung und nachlassendes Interesse an sozialen Kontakten sein. Kämen Symptome wie Konzentrations- und Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Schmerzen ohne organische Ursache oder ein vermindertes Selbstwertgefühl sowie dauerhafte Erschöpfung hinzu, sollten sich Betroffene Hilfe suchen, hieß es.