Die frühere Bundesverteidigungsministerin sieht das Fünf-Prozent-Ziel bei den Verteidigungsausgaben als große Herausforderung. Bereits in ihrer Amtszeit sei aber spürbar gewesen, dass sich Dinge veränderten.
Für die Ex-Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) war schon das Zwei-Prozent-Ziel an Verteidigungsausgaben in ihrer Amtszeit nicht realisierbar. “Es ist unglaublich, dass wir heute über das Fünf-Prozent-Ziel sprechen”, sagte sie im Interview der Katholischen-Nachrichten-Agentur (KNA; Freitag).
Zwar sei in ihrer Zeit als Ministerin bereits spürbar gewesen, dass sich Dinge veränderten. “Dennoch war in dem Moment für viele nicht vorstellbar, dass wir je wieder einen Krieg wie den in der Ukraine erleben”, so Kramp-Karrenbauer.
Die ehemalige CDU-Parteivorsitzende leitet derzeit unter anderem die Kommission “Welt im Umbruch – Deutschland und der Globale Süden” der Global Perspectives Initiative. Gemeinsam mit weiteren Experten hat sie der amtierenden Bundesregierung Vorschläge zum künftigen internationalen Engagment vorgelegt.
“Unsere Grundbotschaft ist: In einer Zeit, in der viel nationalistisch diskutiert wird, ist mehr, nicht weniger internationales Engagement nötig”, so Kramp-Karrenbauer. Das habe durch die US-amerikanische Entscheidung, ihre Behörde für internationale Entwicklungsarbeit USAID einzustellen, an Dramatik gewonnen. “Die Erwartungen an Deutschland sind riesig. Wir können diese Lücke sicher alleine nicht füllen; aber dürfen uns nicht zurückziehen”, sagte Kramp-Karrenbauer.