Kopp am Buß- und Bettag: Zweite Chancen sind christliche Haltung
Für den bayerischen Landesbischof Christian Kopp ist der Buß- und Bettag auch ein Tag der zweiten Chance. „Jeder und jede hat eine zweite Chance verdient – das ist die christliche Haltung, eine Haltung für das Leben“, sagte der Landesbischof am Mittwoch in der Münchner St. Matthäuskirche im Gottesdienst zum Buß- und Bettag. Diese christliche Haltung durchbreche die Unbarmherzigkeit „mit mir selbst“, aber auch mit anderen, erläuterte Kopp. Bei allem Schlimmen um einen herum dürfe man die Hoffnung nicht verlieren.
Menschen wollten „einfach nur friedlich, glücklich, heiter, liebevoll leben mit einem Dach über dem Kopf“, sagte der Landesbischof Kopp laut Predigtmanuskript. Die Hoffnung nicht aufzugeben, das sei wichtig: „Hoffentlich ist endlich Ende mit dem Krieg in der Ukraine. Hoffentlich kommen die Geiseln nach Hause. Hoffentlich ist das Leiden der Menschen in Israel und Palästina bald vorbei. Hoffentlich lernen und begreifen viele Menschen, wie entsetzlich Antisemitismus ist.“ Den „Regler auf Hoffentlich“ zu stellen, sei „Auftrag des Evangeliums“, sagte er.
Der Buß- und Bettag ist kein staatlicher Feiertag mehr, dennoch hat er seinen festen Platz im Kirchenjahr nicht verloren. 1995 wurde der Buß- und Bettag als gesetzlicher Feiertag zur Finanzierung der Pflegeversicherung in allen Bundesländern außer in Sachsen abgeschafft. Die evangelische Kirche bezeichnet die Abschaffung bis heute als Fehlentscheidung. In Bayern haben Kinder schulfrei, deshalb müssen viele Eltern einen Urlaubstag nehmen. (00/3673/20.11.2024)