Konstantin Wecker: „Krieg hatte schon immer mit Machismus zu tun“

Am Rande seiner Tour macht sich Liedermacher Konstantin Wecker für eine herrschaftsfreie Gesellschaft ohne Patriarchat stark. Der selbsterklärte Pazifist verweist auf Jesus als Inspiration.

2022 veröffentlichte Wecker zusammen mit Margot Käßmann ein Buch über den Pazifismus
2022 veröffentlichte Wecker zusammen mit Margot Käßmann ein Buch über den Pazifismusepd-bild / Jens Schulze

Musiker Konstantin Wecker (75) sieht eine Verbindung zwischen Krieg und Machotum. Es gebe „immer wieder Zeiten, wo Gewalt und das Militärische und auch das Machotum die Oberhand gewinnen. Krieg hatte schon immer mit Machismus zu tun“, sagte Wecker der Magdeburger Volksstimme. Er selbst „habe Jahrzehnte dazu gebraucht, um mein Machotum zu erkennen und abzulegen“.

Wecker, der derzeit durch Deutschland tourt, erklärte, es gebe keine Kriege mehr, „wenn 90 Prozent der Gesellschaft gegen Macht, gegen Patriarchat und gegen das Militärische entscheiden würden“.

Pazifist, kein Putinversteher

Ihn enttäusche im Moment am meisten die „Ausweitung des Militärischen, die ein immer stärkeres ideologisches Bindemittel wird“, so Wecker weiter. Er sei bekennender Pazifist, aber deshalb noch lange kein Putinversteher. „Ich stand nie in Gefahr, ein Putinfreund zu sein, das ist ja der Vorwurf, der uns Pazifisten gemacht wird„, sagte er.

Die Idee eines „friedlichen und herrschaftsfreien Miteinanders“ gebe es seit 2.000 Jahren, so Wecker mit dem Verweis auf Jesus von Nazareth. Er sei überzeugt, dass das etwas gebracht habe, „denn die Welt wäre wirklich ärmer, wenn es diese Ideen nicht gegeben hätte“.
Als Künstler habe er „die Verpflichtung, diese Themen in die Welt zu tragen“.