Konfliktparteien im Sudan einigen sich auf 72-Stunden-Waffenruhe

Die Feuerpause haben die USA mit den Konfliktparteien verhandelt. Vorherige Waffenruhen wurden allerdings nicht eingehalten. Was passiert dieses Mal?

In der sudanesischen Hauptstadt Khartum soll eine Waffenruhe gelten
In der sudanesischen Hauptstadt Khartum soll eine Waffenruhe geltenImago / Xinhua

Die beiden Konfliktparteien im Sudan haben sich auf eine Feuerpause von 72 Stunden geeinigt. Die Waffenruhe begann am Montag um Mitternacht, wie US-Außenminister Antony Blinken erklärte. Bisherige Waffenruhen wurden nicht eingehalten, doch in den vergangenen Tagen waren Evakuierungen ausländischer Staatsbürger nur möglich, weil weniger gekämpft wurde.

Intensive Verhandlungen am Sonntag und Montag hätten die Einigung herbeigeführt, erklärte Blinken. Die USA seien nun gemeinsam mit internationalen Partnern und der sudanesischen Zivilgesellschaft darum bemüht, ein Komitee zusammenzustellen, das einen dauerhaften Waffenstillstand verhandeln soll.

Hilfsgüter dringend gebraucht

Sollte die Waffenruhe eingehalten werden, könnten dringend benötigte Hilfsgüter wie Lebensmittel und Wasser sowie medizinische Versorgung die Menschen erreichen. Ganze Regionen sind wegen der Kämpfe von Hilfe abgeschnitten, Helferinnen und Helfern können wegen der Sicherheitslage nur sehr eingeschränkt arbeiten.

Noch am Montag gab es nach UN-Angaben Kämpfe an zwei weiteren Orten im Land. Zehntausende Menschen, vor allem aus der Hauptstadt Khartum, versuchen das Land zu verlassen und die Grenze zu Ägypten, Äthiopien oder dem Südsudan zu überqueren.

Briten setzen Rettungsmission fort

Grund für die Kämpfe im Land am Horn von Afrika ist ein Machtkampf zwischen Armee-General Abdul Fattah Al-Burhan und dem Befehlshaber der paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF), Mohamed Hamdan Dagalo, genannt „Hemeti“, der seit dem 15. April eskaliert. Bei den Gefechten wurden nach UN-Angaben mindestens 427 Menschen getötet und mehr als 3.700 weitere verletzt.

Seit Sonntag haben unter anderem mehrere EU-Länder und die USA hunderte Staatsbürger in Sicherheit gebracht. Am Dienstagmorgen erreichte ein weiterer Bundeswehrflieger Jordanien. Knapp 500 Personen hat die Bundeswehr damit insgesamt aus dem Sudan ausgeflogen. Der britische Sender BBC berichtete am Dienstagmorgen, dass die Lage in Khartum ruhig genug sei, um mit den Evakuierungen britischer Staatsbürger fortzufahren.