Konfliktforscher: Zahl der Kriege leicht gesunken

Heidelberg – Weltweit 18 Kriege und mehr als 400 Konflikte hat das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung im vergangenen Jahr gezählt. Damit herrschte ein Krieg weniger als im Jahr davor, wie aus dem Konfliktbarometer 2016 hervorgeht. Auch bei den Konflikten, von denen insgesamt mehr als die Hälfte gewaltsam ausgetragen wurden, änderte sich zahlenmäßig wenig. Bei den Ländern und beteiligten Parteien gab es aber Verschiebungen.
Das Institut verzeichnete laut Bericht für 2016 drei neue Kriege in der Region des Nahen und Mittleren Osten. Einen Rückgang der Gewalt sahen die Forscher hingegen etwa auf den Philippinen. Dort sei der Krieg deeskaliert, heißt es im neuen Konfliktbarometer. Die meisten hochgewaltsamen Konflikte wurden in Afrika südlich der Sahara registriert. In acht der 48 Staaten habe es gewaltsame Auseinandersetzungen und Anschläge gegeben. Die Gewalt von Boko Haram und der Kampf gegen die nigerianische Terrorgruppe in Westafrika übersprang erneut Landesgrenzen. Als einen weiteren sogenannten transstaatlichen Konflikt führte das Institut Aktivitäten der Al-Kaida im Maghreb in Nordafrika, Mali, Niger und Burkina Faso auf. Nach mehr als zehn Jahren hielten die Bürgerkriege in Somalia und im sudanesischen Darfur unvermindert an.
In Europa zählte der Kriegszustand in der ukrainischen Donbas-Region als einziger hochgewaltsamer Konflikt. epd