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Kolumbiens Regierung und FARC-Dissidenten einigen sich

Vertreter der kolumbianischen Regierung und der sogenannten FARC-Dissidenten der Einheit “Estado Mayor Central” haben sich am Sonntag (Ortszeit) in der Ortschaft Tibu auf einen bilateralen Waffenstillstand verständigt. Nach dem Ende einer mehrstündigen hochemotionalen Sitzung wurde der 18. Oktober als Beginn der Feuerpause festgelegt.

In einem von beiden Seiten unterzeichnetem Schreiben, das der Kathlischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt, verpflichten sich Staat und Dissidenten, den eingeleiteten Friedensprozess fortzusetzen, “um einen stabilen und dauerhaften Frieden mit sozialer und ökologischer Gerechtigkeit zu erreichen.”

Zudem erklären sich beide Parteien bereit, ab sofort die Offensivaktionen auszusetzen, um die Zivilbevölkerung zu schützen und die Auswirkungen der Konfrontation zu verringern. Am 16. Oktober soll die Regierung ein endgültiges Waffenstillstandsdekret erlassen. Danach sind die offiziellen Friedensgespräche geplant.

Die Dissidenten sind eine Splittergruppe der ehemaligen FARC-Guerilla, die 2016 nach mehrjährigen Verhandlungen einen Friedensvertrag mit dem kolumbianischen Staat abschloss, die Waffen niederlegte und inzwischen als politische Partei unter dem Namen “Comunes” aktiv sind.

Die Dissidenten verweigerten dem Vertrag die Anerkennung und setzten den bewaffneten Kampf gegen den Staat fort. Die Regierung von Präsident Gustavo Petro hat die komplette Befriedung des Landes mittels Friedensverhandlungen mit allen bewaffneten Gruppen zum Ziel ihrer Präsidentschaft gemacht. Mit der derzeit noch größten Rebellengruppe des Landes, der ELN-Guerilla, laufen parallel Friedensgespräche.