Kolumbien weltweit gefährlichstes Land für Umweltschützer

In Lateinamerika sind im vergangenen Jahr 166 Umweltschützer getötet worden. Besonders in Kolumbien leben die Verteidiger von Natur und Tierwelt gefährlich.

In keinem anderen Land der Welt ist die Bedrohung für Umweltschützer größer als in Kolumbien. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der Organisation Global Witness hervor. “Die Zahl in Kolumbien ist wirklich erschreckend: 79 Tötungsdelikte pro Jahr in diesem Land. Das sind 40 Prozent aller Fälle, die wir weltweit dokumentieren”, sagte Laura Furones laut einem Bericht des Portals “Mongabay” (Montag Ortszeit).

Zudem ist es den Angaben zufolge die höchste Zahl an einschlägigen Delikten, die seit Beginn der Aufzeichnungen 2012 in einem einzelnen Land dokumentiert wurde. Waren es 2021 noch 33, stieg sie 2022 auf 60 und hat nun 2023 einen neuen Rekordwert erreicht.

In der Liste folgen Brasilien mit 25, Mexiko und Honduras mit je 18. Von den 2023 weltweit dokumentierten mindestens 196 getöteten Umwelt- und Landverteidiger entfallen 166 allein auf Lateinamerika. Das entspricht rund 85 Prozent aller Fälle.

Umweltschützer fallen in Lateinamerika vor allem Gewalt von linken Guerillabanden, rechten Paramilitärs und der organisierten Kriminalität zum Opfer. Diese Banden sind im Drogenhandel, dem illegalen Bergbau und der illegalen Abholzung aktiv.