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Kollektiv Grapain: Installationen zeigen Apokalypse und Regeneration

Unter dem Titel „Left(L)overs“ steht ab 29. September die Abschlussausstellung der diesjährigen Schwalenberg-Stipendiatin Maeva Grapain. Gemeinsam mit ihrem Bruder Arnaud Grapain zeige sie im Robert Koepke Haus in Schieder-Schwalenberg Installationen, die eine „apokalyptische Atmosphäre“ mit derjenigen der Regeneration verbinden, teilte der Landesverband Lippe am Freitag in Lemgo mit. Als „Kollektiv Grapain“ beschäftige sich das Geschwisterpaar mit der Frage, wie neue Ökosysteme entstehen können aus der durch die Menschheit hinterlassenen Verwüstung und Zerstörung.

Die 1992 geborene Maeva Grapain hatte sechs Monate als Stipendiatin im Künstlerhaus in Schwalenberg gelebt und gearbeitet. Die französische Installationskünstlerin hatte ihr Postgraduierten-Studium als Meisterschülerin von Thomas Rentmeister an der Hochschule für Bildende Kunst in Braunschweig absolviert und ist nun in Hannover ansässig.

Hauptinstallation in der bis zum 29. Oktober laufenden Abschlussausstellung ist den Angaben zufolge die Arbeit „Carcasse“. In der skulpturalen Installation schwinge sowohl die Präsentation einer archäologischen Ausgrabung als auch die Assoziation an abgehangenes Fleisch aus Schlachthöfen mit. Tatsächlich handele es sich um Skulpturen aus Ethernet-Kabeln – Hinterlassenschaften des 21. Jahrhunderts, die für künftige Zivilisationen nur bruchstückhafte Relikte sein könnten, erklärte der Landesverband.

Neben weiteren Installationen ist demnach auch eine Serie von Siebdrucken auf Hanfpapier mit Pflanzenfarben und Motoröl zu sehen. Dafür hatte das „Kollektiv Grapain“ in Schwalenberg und Umgebung eine Reihe von Pflanzen oft in extremer Nahsicht fotografiert. Die Bilder wurden als Teil-Siebdrucke auf das Hanfpapier übertragen und mit Motoröl behandelt.