„Körperwelten“ in Bremen wollen gesundheitlich aufklären

Die „Körperwelten“-Ausstellung des Leichenplastinators Gunther von Hagens kommt erneut nach Bremen. Ab dem 19. April ist sie unter dem Titel „Am Puls der Zeit“ im BLG-Forum in der Bremer Überseestadt zu sehen, wie das Tourismus-Referat in der Wirtschaftsförderung der Hansestadt am Donnerstag mitteilte. Über die Sommermonate lade die Anatomie-Schau „zu einer tiefgreifenden Selbstentdeckungsreise durch den menschlichen Körper ein“.

Um Einblicke in die Anatomie zu ermöglichen, arbeitet Gunther von Hagens eigenen Angaben zufolge mit den Leichen von Menschen, die noch zu Lebzeiten verfügt haben, dass ihr Körper für die Plastination und die Aufklärung der Öffentlichkeit verwendet werden soll. Die Ausstellung „Am Puls der Zeit“ lenke den Fokus auf den menschlichen Körper im Kreislauf von Entstehen und Vergehen.

Über Erläuterungen zu Ernährung, Bewegung und Stärkung des Immunsystems hinaus wolle die Schau zeigen, wie ein glückliches, gesundes und langes Leben in der heutigen Zeit gelingen könne. „Ich möchte die Menschen anregen, sich ihrer Verantwortung für die eigene Gesundheit bewusst zu werden“, sagte Kuratorin Angelina Whalley.

2010 gastierte Gunther von Hagens mit seinen „Körperwelten“ erstmals in Bremen, damals unter dem Titel „Eine Herzenssache“. Aus der Bremischen Evangelischen Kirche kam seinerzeit Kritik. „Ich sehe darin eine Missachtung und einen Missbrauch der menschlichen Körper“, sagte der damalige theologische Repräsentant der Kirche, Renke Brahms. Die Menschenwürde ende nicht einfach mit dem Tod. Hagens setze „auf den Schauer des Echten, auf das Sensationelle“.