Körber-Preis für Hirnforscherin Erin Schuman
Die US-amerikanische Hirnforscherin Erin Schuman hat am Freitag den mit einer Million Euro dotierten Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft 2024 erhalten. Die Direktorin des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung in Frankfurt am Main habe das Verständnis des Gehirns revolutioniert, teilten die Körber-Stiftung und die Stadt Hamburg mit. Schuman habe die lokale Proteinsynthese im Gehirn entdeckt, der Mechanismus sei die Grundlage für Lernen und Erinnern. Die Preisübergabe erfolgte im Hamburger Rathaus.
„Erin Schuman ist eine Pionierin auf dem Gebiet der Neurobiologie. Ihre Forschung trägt dazu bei, das Verständnis über die Funktionsweise des menschlichen Gehirns zu erweitern und neue Ansätze für die Behandlung neurologischer Erkrankungen zu entwickeln“, würdigte Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) ergänzte, Schuman sei auch „mit ihrem Engagement dafür, Frauen und Jugendliche für die Wissenschaft zu begeistern, (…) eine Inspiration für kommende Generationen“.
Schuman kündigte an, mit den Mitteln des Preises Krankheiten der Nervenzellen untersuchen zu wollen. Dies könnte neue Wege zur Behandlung von Hirnkrankheiten wie dem Fragilen X-Syndrom und der Huntington-Krankheit eröffnen.
Die 1963 geborene Erin Schuman ist seit 2009 Direktorin am Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt am Main. Seit 2015 ist sie zudem Professorin an der Frankfurter Goethe-Universität und seit 2021 Gastprofessorin an der Radboud Universität in den Niederlanden. Aufgewachsen in San Gabriel (Kalifornien), absolvierte sie ein Psychologiestudium an der University of Southern California, bevor sie an der Princeton University in Neurowissenschaften promovierte. Zwischen 1993 und 2010 war sie Professorin am California Institute of Technology. Schuman ist Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der amerikanischen National Academy of Science und der Britischen Royal Society. Neben ihrer Forschung engagiert sie sich für eine Erhöhung des Frauenanteils in der Wissenschaft und für die Förderung der Bildungschancen von Jugendlichen.
Der Körber-Preis wird seit 1985 verliehen und zählt zu den weltweit höchstdotierten Forschungspreisen. Die Stiftung zeichnet mit ihm jedes Jahr einen wichtigen Durchbruch in den Life- oder Physical Sciences in Europa aus.