König Abdullah: Jordanien tritt weiter für Heilige Stätten ein

Jordanien spielt für den Religionsfrieden im Heiligen Land eine wichtige Rolle – verwaltet es doch die islamischen Heiligtümer in Jerusalem. König Abdullah gilt als Mann des Ausgleichs und guter Partner der Christen.

Jordanien will nach Worten von König Abdullah seine historische Rolle beim Schutz islamischer und christlicher heiliger Stätten in Jerusalem fortsetzen. Bei einem Treffen mit Religionsführern aus Jerusalem und aus Jordanien am Mittwochabend in Amman forderte er, dass Christen und Muslime bei der Verteidigung dieser Stätten vereint zusammenstehen müssten. Ausdrücklich verurteilte der Monarch Angriffe auf Moscheen und Kirchen in Gaza, in denen viele Gläubige Zuflucht gesucht hätten, schreibt die „Jordan-Times“ (Donnerstag).

Der König warnte davor, Christen am Besuch der Weihnachtsmesse in Bethlehem zu hindern. Jordanien werde mit der internationalen Gemeinschaft zusammenarbeiten, um den Gläubigen den Zugang zu ermöglichen.

Mit Blick auf den Krieg in Gaza forderte der König einen Waffenstillstand und die Rückkehr an den Verhandlungstisch, um eine Lösung für die Palästinenserfrage auf der Grundlage der Zwei-Staaten-Lösung zu finden. Diese müsse durch internationalen Konsens unterstützt werden. Ausdrücklich warnte Abdullah vor einer humanitären Katastrophe im Gazastreifen infolge der israelischen Angriffe, aber auch im Westjordanland wegen der anhaltenden Attacken gegen die dortigen Palästinenser.

Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, lobte bei dem Treffen die diplomatische Rolle Jordaniens bei der Suche nach einem Ende des Krieges in Gaza. Er dankte für die humanitäre Hilfe durch Feldlazarette in Gaza und im Westjordanland sowie für die Suche nach einem echten Frieden auf Grundlage von Gerechtigkeit und Menschenwürde.

„Gemeinsam streben wir mit allen Mitteln danach, der Welt und der internationalen Gemeinschaft die Wahrheit vor Augen zu führen und den Krieg sofort zu beenden“, sagte Kardinal Pizzaballa und betonte, dass die Intervention der internationalen Gemeinschaft notwendig sei, um eine neue und realistische Perspektive für die Zukunft von Gaza und den Palästinensern zu finden.

Der Kardinal würdigte auch die besondere Rolle der haschemitischen Dynastie, „um die Identität der Heiligen Stadt (Jerusalem) und den Status quo zu bewahren und den multireligiösen und multikulturellen Charakter Jerusalems und seiner Heiligen Stätten zu erhalten“.

Auch der griechisch-orthodoxe Patriarch Theophilos III. lobte die Rolle Jordaniens bei der Bewahrung des historischen und rechtlichen Status quo und verwies auf die Fortschritte, die in der zweiten Phase der Restaurierung der Grabeskirche im Rahmen des haschemitischen Restaurierungsprojekts erzielt wurden.

Er unterstrich, dass Frieden im Nahen Osten nicht durch militärische Lösungen geschaffen werden könne. Die Kirchenoberhäupter im Heiligen Land forderten einen sofortigen Waffenstillstand in Gaza, um die humanitäre Krise zu lindern, sagte er. Es gelte, den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen und eine Zukunft auf gemeinsamen Werten aufzubauen.