Kölner Völkerkundemuseum blickt auf den Iran

In diesem Jahr rückt das völkerkundliche Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln den Iran in den Fokus. Als neuer Teil der Dauerausstellung erzähle die Installation „Mütter des Widerstands. An Irans Gräbern“ persönliche Geschichten von iranischen Müttern, die seit Jahren für Gerechtigkeit für ihre von der iranischen Regierung ermordeten Kinder kämpfen, kündigte die Stadt Köln am Dienstag an. Es sei ein „emotionales Mahnmal mit Werken der iranischen Künstlerin und Widerstandsmutter Shole Pakravan sowie der iranischen Künstlerin ‘Ice Flower’“, ergänzt durch Filme und Interviews. Der Ausstellungsbereich, der in Kooperation mit der Initiative „free_human“ in Köln entstanden ist, wird am 28. Mai um 18 Uhr in Anwesenheit von Pakravan eröffnet.

Die iranische Künstlerin Pakravan verlor den Angaben nach ihre Tochter Reyhane Jabbari, als diese 2014 hingerichtet wurde. Pakravan schuf mit den 25 kleinen Skulpturen aus Holz Stellvertreterinnen für die Widerstandsmütter, die teilweise bis zu sechs ihrer Kinder durch die Islamische Republik Iran verloren haben.

Die Intervention „Mütter des Widerstands. An Irans Gräbern“ verleihe den betroffenen Frauen im Iran eine Stimme, erklärten die Ausstellungsmacher. Mit den sogenannten Aban-Protesten 2019/2020 demonstrierten Menschen im Iran landesweit anfangs gegen steigende Benzinpreise und später auch gegen die iranische Regierung und religiöse Führung. Von den Demonstrierenden wurden im Iran hunderte Menschen innerhalb weniger Tage hingerichtet. Mütter ermordeter Kinder schlossen sich daraufhin zusammen.

Die Frauen fordern durch ihren Protest, durch ihre Teilnahme an Kundgebungen und gemeinsame Treffen an den Gräbern Gerechtigkeit für ihre ermordeten Kinder, wie es hieß. Sie fordern, dass die Täter identifiziert und für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden. Die islamische Regierung drohe den Frauen mit Folter, Haft- und Geldstrafen sowie Peitschenhieben.