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Kölner Sender domradio.de seit 25 Jahren auf Sendung

Glückwünsche gibt es sogar vom neuen Papst: Leo XIV. hat per Post dem Kölner Sender domradio.de zum 25-Jahr-Jubiläum gratuliert. Mit einem Feueralarm fing einmal alles an.

Imago / Horst Galuschka
Imago / Horst GaluschkaSeit 25 Jahren sendet das Domradio vom Kölner Dom hinaus in alle Welt

Der katholische Kölner Multimediasender domradio.de ist seit 25 Jahren auf Sendung. Am 11. Juni 2000 weihte der damalige Kölner Kardinal Joachim Meisner das Studio ein – und löste dabei mit zu viel Weihrauch einen Feueralarm aus. Glückwünsche per Post haben auch Papst Leo XIV. und Bundestagspräsidentin Julia Klöckner gesandt.

Über die UKW-Frequenz 101,7 können den Angaben zufolge über eine Million Menschen das christliche Radioprogramm in Köln und Umgebung empfangen. Die Inhalte der Plattform mit Nachrichten aus der christlichen Welt und Gottesdienstübertragungen in Bild und Ton konsumierten monatlich im Schnitt fünf Millionen Menschen.

domradio.de: 35 festangestellte Mitarbeitende

Für den Sender arbeiten den Angaben zufolge 35 festangestellte Mitarbeitende und rund 60 freie Kolleginnen und Kollegen. Klöckner würdigte in einem Gastbeitrag für domradio.de die Arbeit der Journalistinnen und Journalisten, “die über ein breites kirchliches Wissen verfügen, die erklären und einordnen können – transparent, differenziert und kritisch”. Über innerkirchliche Entwicklungen zu berichten, sei noch nie Mainstream gewesen. “Aber die Nische ist in diesem Fall kein Nachteil, sondern Chance und Alleinstellungsmerkmal”, so die studierte Theologin.

Kamera und Mikrofon von domradio.de

“Fachwissen, Leidenschaft und Gespür für Multimedialität: Das ist seit 25 Jahren das Rezept, mit dem wir unsere Arbeit als Journalisten angehen”, erklärte Chefredakteur Renardo Schlegelmilch. “Wir sind sehr froh und stolz, dass wir damit national wie international eine beachtete und geschätzte Stimme geworden sind.” Das Jubiläum feiert der Sender am 14. Juni mit einem Tag der Offenen Tür, zu dem sich Interessierte anmelden können.

Rückzug des ersten Chefredakteurs: Machtverschiebung bei domradio.de?

Für mediale Aufmerksamkeit sorgten im vergangenen Jahr der Rückzug des ersten Chefredakteurs, Ingo Brüggenjürgen, und die Ankündigung, die Trägerschaft vom Bildungswerk der Erzdiözese auf eine gemeinnützige Gesellschaft zu übertragen. Kritiker bekundeten die Befürchtung, Erzbischof Rainer Maria Woelki wolle mit diesem Schritt seinen Einfluss auf den Sender stärken, was das Erzbistum zurückweist. Dem vereinsmäßig organisierten Bildungswerk gehören neben Vertretern der Bistumsverwaltung auch Mitglieder der Laienvertretung und katholischer Verbände an. Der Programmbeirat von domradio.de bat die nordrhein-westfälische Landesanstalt für Medien (LfM) um eine medienrechtliche Überprüfung der Pläne.

 

Trägerwechsel bei domradio.de entfachte Kritik und Kardinal Rainer Maria Woelki stand unter Druck
Trägerwechsel bei domradio.de entfachte Kritik und Kardinal Rainer Maria Woelki stand unter DruckImago / Political Moments

Inzwischen hat – wie vorgesehen – eine neue gemeinnützige Gesellschaft die Trägerschaft des Senders übernommen, wie Geschäftsführer Gerald Mayer der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte. Einziger Gesellschafter der domradio.de gGmbH sei aber das Bildungswerk. Damit sei aus einer Abteilung ein Unternehmen des Bildungswerks geworden. Die Lizenzen für das Radioprogramm und das Web-TV lägen indes noch beim Bildungswerk. Der Antrag, diese auf die gGmbH zu übertragen, werde von der Medienaufsicht derzeit geprüft. “Wir gehen aber davon aus, dass dies unproblematisch ist, da sich an den Besitzverhältnissen und der Programmhoheit nichts ändert”, so Mayer.