Kölner Kunstwerk des “Sprayers von Zürich” weggeputzt

Ein Kunstwerk des “Sprayers von Zürich” wurde schon einmal restauriert. Nun muss das gesprayte Skelett von Harald Naegeli ein weiteres Mal erneuert werden – weil Arbeiter es mit der Reinigung übertrieben hatten.

Einer zu gründlichen Reinigungsaktion ist ein Kunstwerk von Harald Naegeli (84) in Köln zum Opfer gefallen. Große Teile seines gesprayten Skeletts auf dem zugemauerten Westportal der Museumskirche Sankt Cäcilien wurden versehentlich von den Abfallwirtschaftsbetrieben der Stadt entfernt, wie die Kommune am Donnerstag mitteilte. Dies geschah, als die Arbeiter ein anderes, nicht erwünschtes Graffiti an der Kirche entfernten. In dem Gotteshaus ist das Museum Schnütgen mit mittelalterlicher und nachmittelalterlicher Kunst untergebracht.

Der als “Sprayer von Zürich” bekannte Künstler Naegeli hatte 1980 das etwa lebensgroße Skelett geschaffen. Die zunächst illegale Arbeit wurde später als Kunstwerk anerkannt und 1989 wegen erster Beschädigungen von Naegeli selbst erneuert. Eine nochmalige Renovierung durch ihn sei aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich, so die Stadt. Aber der Künstler habe bereits sein Einverständnis dazu gegeben, dass das Museum Schnütgen und die Denkmalpflege eine Restaurierung der beschädigten Figur veranlassen. “Wie dies am besten gelingen könnte und wie das Werk danach vor Beschädigungen besser geschützt werden kann, wird derzeit geprüft”, hieß es.

Das Museum Schnütgen geht zurück auf den katholischen Priester Alexander Schnütgen (1843-1918). Er trug im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts einen Großteil der heutigen Bestände zusammen und schenkte sie 1906 der Stadt Köln. Diese verpflichtete sich im Gegenzug, ein eigenes Museum zu errichten.