Kölner Dom kann an Tastmodell barrierefrei erkundet werden
Menschen mit Sehbehinderungen können das Wahrzeichen Kölns, den altehrwürdigen Dom, nun an einem Tastmodell vor Ort mit den Händen erfahren. Der Kölner Verein Domsitzung übergab am Samstag Dompropst Monsignore Guido Assmann eine Miniaturausgabe der über 157 Meter hohen Kathedrale. Mit 65 mal 90 Zentimetern und einer Höhe von etwa 70 Zentimetern bietet das Modell aus Bronze einen barrierefreien Überblick über Form und Dimension des Doms, wie der Verein mitteilte. An dessen Grundplatte sind seitlich Tafeln mit Brailleschrift angebracht, die Informationen zur Geschichte und Architektur des Kirchenbaus geben.
Das neue Tastmodell ist demnach zu Füßen des Südturms des Kölner Doms zu finden. Finanziert wurde das
rund 40.000 Euro teure Projekt durch die Einnahmen von Karnevalsveranstaltungen des Vereins Domsitzung.
„Der Kölner Dom ist ein Symbol für unsere Stadt und ein Uneco-Weltkulturerbe“, sagte dessen Vereinsvorsitzender Heinz-Theo Müller. „Wir freuen uns, dass nun auch Menschen mit Sehbehinderungen die Möglichkeit haben, die majestätische Architektur des Doms zu erkunden.“
Dompropst Assmann zeigte sich erfreut, dass das Benefiz-Projekt nach gut vier Jahren der Planung und Entwicklung fertiggestellt werden konnte. „Auf unserem Weg, den Dom auch für Menschen mit
Einschränkungen stetig besser erfahrbar zu machen, stellt das neue Modell eine große Bereicherung dar“, erklärte er. Doch auch den Besuchenden ohne Sehbehinderungen zeige der Dom im Kleinformat neue Perspektiven und Details auf, die sonst durch die gewaltige Höhe der Kathedrale der Betrachtung „entrückt“ seien. „Ich bin mir sicher, dass sich das Tastmodell schnell als Ouvertüre für alle etablieren wird, die den Dom von innen kennenlernen möchten“, sagte Assmann.