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Kölner Dom-Geistlicher: Kirche und Fußball sind Mannschaftssport

Das eine ist Religion, das andere für so manchen Menschen auch: Kirche und Fußball. Bei der Fan-Andacht des 1. FC Köln wird dem Rechnung getragen, so der Kölner Stadtdechant – in diesem Jahr ganz besonders “jeck”.

Zwischen Kirche und Fußball gibt es aus Sicht des katholischen Kölner Stadtdechanten Robert Kleine durchaus Gemeinsamkeiten. “Jesus hat gesagt: ‘Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, bin ich mitten unter ihnen.’ Wenn ich diesen Satz aus dem Matthäus-Evangelium deute, kann ich zu dem Schluss kommen, dass auch Kirche im übertragenen Sinne ein Mannschaftssport ist”, sagte Kleine im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Das werde deutlich etwa bei der alljährlichen Andacht für Fans des 1. FC Köln im Dom der Metropole am Rhein. “Wir beten zusammen für Fairness und stellen uns gegen alles, was wir in Sport und Kirche nicht haben wollen: Ausschluss, Diskriminierung und Gewalt”, so der Priester. Nicht gebetet werde hingegen für den Sieg der Mannschaft. “In der Andacht besinnen wir uns auf Rücksichtnahme und Teamgeist; unter Spielern, Vereinen und Trainern ebenso wie unter den Fans.” Nur in einem Punkt sei man parteiisch: Am Ende der Andacht werde die FC-Hymne auf der Orgel gespielt.

Die ökumenische Fan-Andacht am Freitag hält Kleine gemeinsam mit dem evangelischen Stadtsuperintendenten Bernhard Seiger. Sie findet in diesem Jahr nicht wie sonst vor dem ersten Heimspiel des FC Köln statt, sondern am 777. Jahrestag der Grundsteinlegung des Kölner Doms. Laut Kleine wird es deshalb eine besonders “jecke” Zusammenkunft – denn zugleich feiert der 1948 gegründete FC auch sein 77-jähriges Bestehen.

Die 4.000 Tickets für die Andacht waren schon nach zwei Tagen vergriffen; das habe ihn positiv überrascht, da ja diesmal kein Spiel im Anschluss stattfinde, so der Priester. Bei den Fans gebe es wohl auch ein besonderes Interesse daran, den Dom zu sehen, der auch Teil des Vereinswappens sei.